Page 148 - Untergegangene VölkerDie Unvernunft der Gottlosigkeit
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146 DIE UNVERNUNFT DER GOTTLOSIGKEIT
Geisteshaltung wird im Quran in dem folgenden Vers hervorgeho-
ben: »...Wären sie bei uns geblieben, sie wären nicht gestorben
oder getötet worden...« (Sure 3:156 – Al-’Imran), und die Gläubigen
werden streng gegen solch eine abartige Denkweise ermahnt, und
zwar deshalb, weil der Tod in keinem Fall zufällig stattfindet. Der
Ort und Zeitpunkt des Todes eines Menschen sind bereits vor seiner
Geburt bestimmt. Diese Tatsache wurde in dem folgenden Vers dar-
gelegt:
Wir haben unter euch den Tod verordnet, und Wir können
nicht dabei übergangen werden. (Sure 56:60 – al-Waqi’a)
Für die ignoranten Menschen ist der Tod einer Person, speziell,
wenn es sich dabei um einen unmittelbaren Familienangehörigen
handelt, ein höchst unerwartetes Ereignis, das obendrein Furcht
erregend ist. Wenn man den Leichnam eines Menschen, mit dem
man noch wenige Tage zuvor gespeist hatte, schrecklich zerquetscht
in einem Fahrzeugwrack sieht, ist das gewiss ein Anblick, den man
zeitlebens nicht mehr vergessen kann. Wenn man dann noch den
Beamten dabei zusieht, wie sie seine Überreste in einen
Leichenbeutel packen, wird man unweigerlich an viele Dinge erin-
nert, die man ansonsten, durch die Denkweise der Ignoranz, stän-
dig dazu angeregt wird, zu vergessen.
Der Mensch, der nun in einem Plastikbeutel zur Leichenhalle
transportiert wird, hat vielleicht noch vor wenigen Stunden ange-
regt über sein neues Geschäftsunternehmen oder seine
Wochenendpläne gesprochen. Während er das tat, war der Tod
höchstwahrscheinlich das letzte Ding, das ihm in den Sinn gekom-
men wäre. Doch nun wird sein Körper, der nur noch Fleisch und
Knochen ist und seiner baldigen Zersetzung entgegensieht, eilends
zur Leichenhalle gebracht, wo er für ein paar Tage neben anderen
Leichen in ein Kühlfach gelegt wird, um dann in ein Leichentuch