Page 82 - Die Wichtigkeit des Gewissens gemäß dem Koran
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                    W IE WICHTIGKEIT DES GEWISSENS GEMÄSS DEM QURAN


             es der wichtigste Grund ist, von der Wahrheit abzuweichen,
             wenn man sich für nichts benötigend hält:
                 Keineswegs! Bestimmt, der Mensch ist ja maßlos, Dass
                 er sich sieht, als habe er nichts nötig. (Suratu-l-alaq 96:6-
                 7)

                 Die sprachliche Bedeutung des Wortes  „mustagni – nichts
             nötig habend“ ist „ohne Bedürfnis, zufrieden sein.“ Die
             Bedeutung im Quran bezieht sich auf jemanden, der seine
             Nähe zu Allah, seiner Furcht vor Allah und dem Jenseits, seine
             guten Taten und seine Frömmigkeit als ausreichend ansieht
             und der sich deshalb nicht um Verbesserung darin bemüht. Die
             meisten Menschen weichen aus diesem Grund von Allahs Weg
             ab.
                 Obwohl die Leute sich als nichts nötig habend erachten,
             wissen sie eigentlich doch in ihrem Gewissen, wie unvollkom-
             men sie sind und worin sie  Allah nicht zufrieden stellen.
             Darum vermeiden sie es, über Themen wie den Tod, den Tag
             des Weltenendes und das Jenseits zu sprechen. Wenn jemand so
             ein Thema anspricht, versuchen sie es zu wechseln, weil es
             „bedrückend“ ist. Der Grund, weshalb sie bedrückt sind, ist,
             dass sie ihrem Gewissen zuwiderhandeln, und auf das Thema
             einzugehen macht sie innerlich unruhig.
                 Für einen Menschen, der auf sein Gewissen hört, ist es nicht
             möglich, sich so zu fühlen als habe er nichts nötig. Im
             Gegenteil, er hält nach Besserem Ausschau und versucht, alles
             besser zu machen. Denn das Gewissen des Menschen erinnert
             ihn immer wieder an den Tag der Abrechnung. Jemand, der
             weiß, dass er Allah Rechenschaft über sein Leben in dieser Welt
             abzulegen hat, wird seine Taten nie als ausreichend ansehen. Er
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