Page 14 - Die Bedeutung der Ahl As-Sunnah
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HARUN YAHYA
Abu al-Hasan al-Ash`ari, der Imam der Ash`ariyyah Schule, wurde
260 AH (873 AD) in Basra geboren und starb 324 AH (936 AD) in
Baghdad. Da er vom Weggefährten Abu al-Musa al-Ash`ariyyah
abstammte, nannte man ihn auch al-Ash`ari. Da er urkundlich mit der
Schule der Shafi’i verbunden war, wurden seine Ansichten von den
Shafi’is aufgenommen und verbreitet. Auch die Malikis fogten seinen
Gedanken. Die Anhänger der Maturidiyyah und Ash’ariyyah Schulen
unterscheiden sich nur in wenigen Themen.
Die Maturidiyyah und Ash’ariyyah Schulen stellen den Ahl as-
Sunna’s Glauben dar. Viele andere Schulen tauchten auf, wie die
Charidschiten, Mu’tazilah, Murjiah, Jabriyyah, Mushabbihah, und ande-
re. Diese haben wieder andere Unterteilungen. Diese Gruppen wer-
den nicht als Teil der Ahl as-Sunna anerkannt.
Alle Schulen innerhalb der Ahl as-Sunna befinden sich im Kreis der
Wahrheit (haqq) und befinden sich auf dem Rechten Pfad. Differenzen
unter ihnen verursachen keine Spaltung (fitnah); sondern bringen eher
Gnade. Aus diesem Grund müssen alle Anhänger dieser Schulen die
anderen Rechtsschulen anerkennen.
Die Rechtsschulen entstanden im Bereich der Islamischen
Jusprudenz (fiqh) und des Glaubens (i’tiqad) und weichen nicht vom
Quran und der Sunna ab. Aus diesem Grund vertreten sie keine neue
Religion, sondern sind Institutionen, die dem Islam auf den Gebieten
des Glaubens, der Ethik und Lehre dienen. Sie sind der Ausdruck des
Islams, so wie er gegenwärtig ist. Alle entstanden als Ergebnis einer
dringenden Notwendigkeit und alle basieren auf dem Quran und der
Sunna.
Die Gläubigen müssen über die Islamische Jurisprudenz (fiqh) und
Ethik gleich wie über den Glauben nachdenken, weil jede ein Teil und
eine Ergänzung des anderen ist. Fiqh ermöglicht den Menschen zu wis-
sen, was ihnen in allen Lebenslagen nützt (bzw. nicht nützt). Die
Religion besteht aus Glauben, religiösen Bräuchen und Benehmen.
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