Page 60 - Das Wunder der Körperelektrizität
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58               DAS WUNDER DER KÖRPERELEKTRIZITÄT


              heit, Verlust oder Beeinträchtigung des Fühlens, Gleichgewichtsstörungen, Sprach-

              beeinträchtigung, Schütteln, steife Muskelverspannungen in Armen und Beinen,
              Schwäche, Sehdefekte, überempfindlich zu Hitze, Probleme mit dem Kurzzeitge-
              dächtnis, und Schwierigkeiten beim Urteil- und Entscheidungstreffen. Diese Sym-
              ptome können unterschiedlich sein je nachdem, in welchem Bereich die Nerven
              beschädigt sind. Da das Hirn das Denken und die Bewegung kontrolliert, haben Schä-
              den in dieser Region Auswirkungen auf viele Funktionen – Gedächtnis, Verstehen,
              Charakterzüge,  Fühlen, Hören, Seh- und Muskelkraft.
                   Wenn der Schaden im Kleinhirn ist, dem hinteren Teil des Hirns, verursacht er
              den Verlust des Gleichgewichts beim Gehen und Laufen, da er sich auf die Koordi-

              nation auswirkt. Es kann zu Schwächen beim Sehen, Schlucken und Hören kommen.
              Schäden im Hirnstamm wirken sich auf die Augenbewegungen aus, der Atmung, dem
              Herzschlag, beim Schwitzen und dem Ausscheidesystem. Ist der Schaden in der Wir-
              belsäule, dann wird die Kommunikation zwischen dem Körper und dem Hirn unter-
              brochen. Die Signale des Hirns an die Beine, Hände und andere Organe werden am
              Erreichen ihrer Ziele gehindert. In fortgeschrittenen Fällen kann diese Krankheit zu
              teilweiser oder totaler Lähmung führen – ein Beispiel, was die Wichtigkeit der My-

              elinschicht verdeutlicht.

                   Die Weisheit der Schöpfung des Ranvierknotens

                   Beim Menschen können sich Nervensignale mit einer Geschwindigkeit von 100
              Metern (328 Fuß) pro Sekunde fortbewegen. 31 Wie wird diese Geschwindigkeit er-
              reicht? Das Geheimnis liegt darin, wie die Myelinschicht aufgebaut ist, wobei sie an
              Punkten, den sogenannten Ranvierknoten, unterbrochen wird. Dieser ist ungefähr ei-
              nige Mikronen (1/1.000 Millimeter = 0,0000039 Inch) pro Millimeter (0,039 Inch) auf
              dieser Schicht breit.
                   Die Kalium- und Nitratkanäle, die die Passage der Ionen in den Zellmembra-
              nen regulieren, sammeln sich an diesen Knoten. Nervensignale folgen den Kaliu-
              mionen direkt zu diesen Knoten. Dadurch findet die Übermittlung eines Signals von
              deinem zentralen Nervensystem oder der Wirbelsäule bis zu deinen Zehen statt, in
              weniger als einem hundertstel einer Sekunde. 32
                   Gerald L. Schröder erhielt seinen Doktortitel im Bereich Molekularbiologie
              und Quantenphysik vom Massachusetts Institute of Technology, und schrieb einige
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