Page 17 - Untergegangene Völker
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Noah und die Sintflut 15
Allah gewollt hätte, hätte Er gewiss Engel entsandt. Wir haben solches
nie von unseren Vorvätern gehört.
Seht, dies ist nur ein besessener Mann, habt darum noch eine Zeitlang
Geduld mit ihm."
Er sprach: "O mein Herr! Hilf mir gegen ihren Vorwurf der Lüge."
(Sure al-Mu'minun: 23-26)
Noah wurde, wie in den Versen berichtet wird, von den Häuptern
der Ungläubigen beschuldigt, seinen eigenen Interessen nachzugehen
und Macht über sie auszuüben. Man nannte ihn "besessen", hielt ihn im
Auge und übte Druck auf ihn aus. Daraufhin verkündete Allah Noah,
dass die Leugner und Gewalttätigen ertränkt, die Gläubigen jedoch geret-
tet werden.
Als die Zeit der Strafe kam, sprang aus der Erde Wasser, vereinte sich
mit starkem Dauerregen und wuchs zu einer Überschwemmung mit
gewaltigen Wellen. Allah befahl Noah: "... dann bringe in sie ein Paar
von allen (Gattungen) und deine Familie, außer denen, über die der
Spruch bereits zuvor ergangen war...". (Sure al-Mu'minun: 27) und außer
denen, die die Arche Noah betreten haben - einschließlich des Sohnes von
Noah, der sich auf einen nahe liegenden Berg zu retten versuchte- sind
alle ertränkt worden. Nach der Flut, als das Wasser sich zurückzog und
"die Tat vollbracht war", so der Quran, "Und das Schiff kam auf dem Al-
Dschudi zur Rast" - einem hohen Berg-.
Die archäologische geologische und historische Forschung zeigte,
dass das Ereignis wie im Quran erzählt, wirklich stattgefunden hat. Die
Flut ist in verschiedenen Niederschriften vergangener Zivilisationen,
auch wenn Personen- und Ortsangaben nicht übereinstimmen, ähnlich
geschildert worden, damit die Zeitgenossen erfahren, wie ein "vom rech-
ten Weg abgegangenes Volk bestraft wurde".
Das Flutereignis wird im Alten und Neuen Testament erwähnt,
außerdem kommt es in sehr ähnlicher Form in sumerischen und assy-
risch-babylonischen Aufzeichnungen, in griechischen Legenden, im Epos
der indischen Shatapata, Brahmana und Mahabharata, in manchen