Page 110 - Aufruf zur Islamischen Union
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Unser Herr warnte mit dem Vers "Und sage Meinen Dienern,
sie sollen stets freundlich sprechen. Denn der Satan sucht unter
ihnen Streit zu stiften. Fürwahr, der Satan ist ein offenkundiger
Feind der Menschen.." (Sure al-Isra, 53) die Gläubigen vor dieser
Gefahr. Dieser Vers zeigt auch, daß Muslime ihr Verhalten beachten
und sich mit verletzenden, stichelnden, verspottenden, harten und
vorwurfsvollen Reden zurückhalten müssen.
Während im Quran die Bedeutung einer Einheit mitgeteilt
wird, wird gleichzeitig die Aufmerksamkeit auf einen weiteren
Punkt gelenkt: nämlich, daß Auseinandersetzungen und
Verhaltensweisen, die den Einheitsgeist verletzen können, die Kraft
der Muslime schmälert. Unser Herr befahl folgendes:
Und gehorcht Gott und Seinem Gesandten und hadert nicht
miteinander, damit ihr nicht kleinmütig werdet und euere
Kraft euch verloren geht. Und seid standhaft; siehe, Gott ist
mit den Standhaften. (Sure al-Anfal, 46)
Dies gilt für Individuen ebenso wie für Muslimische
Gesellschaften und Nationen. Wenn die Islamische Welt eine starke,
beständige und sorgenfreie Zivilisation sein will, tonangebend und
richtungsweisend auf der Welt, dann ist sie gezwungen sich zu ver-
einigen. Die bisherige Uneinigkeit, Spaltung und Verwirrung unter
den Muslimischen Ländern bewirken, daß die Islamische Welt nicht
über eine einheitliche Stimme verfügt und läßt das Muslimische
Volk ohne Fürsprecher. Auf den Philipinen, im Kaschmir, in Ost-
Turkestan und zahlreichen anderen Orten warten Frauen Kinder
und Alte darauf, vor der Unterdrückung gerettet zu werden. Die
Verantwortung für diese unschuldigen Menschen liegt insbesonde-
re in der islamischen Welt. Muslime dürfen niemals das Wort
Unseres Propheten (s.a.w.s) "Ein Muslim unterdrückt keinen ande-
ren Muslim und setzt ihn auch keiner Gefahr aus." vergessen. 10
Die Islamische Welt muß die in ihr vorhandenen Unterschiede
beiseite lassen und sich daran erinnern, daß alle Muslime Brüder
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