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FASCHISMUS:
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                     DIE BLUTIGE IDEOLOGIE DES DARWINISMUS






                       den im 1. Weltkrieg besiegten Ländern, waren die Menschen zermürbt und nie-
                       dergeschlagen. Sie hatten Kinder, Angehörige und Freunde im Krieg verloren.
                       Unzureichende wirtschaftliche Bedingungen, politische Instabilität und vermeint-
                       liche Ausweglosigkeit legten sich schwer auf die Stimmung. Die Menschen lebten
                       in wirtschaflicher Not, die politischen Parteien hatten keine Lösung für die
                       Probleme der Länder  und waren überdies zu sehr mit sich selbst beschäftigt.
                              So war die Armut nach dem 1. Weltkrieg der wichtigste Faktor, der die
                       Regierungsübernahme des Faschismus in Italien erleichterte. Während des
                       Krieges waren 600.000 Menschen gestorben, eine halbe Million war kriegsbeschä-
                       digt, die Überlebenden arbeitslos und von der Wirtschaftkrise betroffen. Ein
                       Großteil der Bevölkerung bestand aus Witwen und Waisen. Der Krieg hatte die
                       Erwartungen nicht erfüllt, sondern große Verluste für Italien gebracht. Ebenso wie
                       zahlreiche andere Länder, die müde und erschöpft den Krieg überstanden hatten,
                       sehnte sich auch die Bevölkerung Italiens nach ehrenvollen Siegen und altem
                       Ruhm.
                              Bereits gegen Ende des 19. Jahrhunderts gewann dieses Gefühl an Stärke.
                       Sehnsuchtsvoll und voller Nostalgie erinnerte man sich an das große Italien, das
                       Römische Reich, und erhob Anspruch auf die Gebiete des alten Rom. Außerdem
                       empfand man Rivalität mit den Weltmächten und hoffte eines Tages zu diesen zu
                       gehören. Die Italiener wollten zu den starken Ländern wie Frankreich, England
                       und Deutschland zu gehören.















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                                                                             bestand die Bevölkerung
                                                                             vor allem aus Witwen
                                                                             und Waisen. Die
                                                                             Menschen trauerten um
                                                                             die Nächsten, die sie ver-
                                                                             loren hatten und litten
                                                                             unter materiellen und see-
                                                                             lischen Schwierigkeiten.
                                                                             Die Bevölkerung sehnte
                                                                             sich nach den alten Tagen
                                                                             voller Pracht und Würde.
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