Page 225 - Der Islam verurteilt den Terrorismus
P. 225
Adnan Oktar (Harun Yahya) 223
Ein wichtiger Wendepunkt in der Geschichte Palästinas wurde das Jahr
637, als es von islamischen Armeen erobert wurde. Dies bedeutete neuen
Frieden und Harmonie für Palästina, das über Jahrhunderte hinweg Schau-
platz von Kriegen, Vertreibungen, Plünderungen und Massakern gewesen
war und wo es fast schon zu einer stetig wiederkehrenden Gewohnheit
geworden war, dass ein neuerlicher Herrschaftswechsel neuerliche Brutalitä-
ten mit sich brachte. Die Ankunft des Islams markierte den Beginn eines Zeit-
alters, in dem Menschen unterschiedlichen Glaubens miteinander in Frieden
und Harmonie leben konnten.
Palästina wurde vom Ehrwürdigen Omar, dem zweiten Kalifen nach dem
Propheten (Fsai), selbst erobert. Der Einzug des Kalifen in Jerusalem, das
Mitgefühl, die Reife und der Anstand, die er gegenüber Menschen verschie-
dener Glaubensüberzeugungen zeigte, gaben einen Vorgeschmack auf das
wunderbare Zeitalter, das damals anbrach. Karen Armstrong beschrieb die
Einnahme Jerusalems durch den Ehrwürdigen Omar in ihrem Buch "Heiliger
Krieg" wie folgt:
"Der Kalif Omar beschritt Jerusalem auf einem weißen Kamel, durch den
Magistrat der Stadt eskortiert, den Griechischen Patriarchen Sophronius.
Der Kalif bat, umgehend auf den Tempelberg geleitet zu werden und dort
sank er auf die Knie, um im Gebet an der Stelle zu verharren, von wo aus
sein Freund Muhammad seine nächtliche Himmelsreise angetreten hatte.
Der Patriarch beobachtete die Szenerie mit Schrecken; er dachte, damit
würde das Schreckensbild der Verwüstung Wahrheit werden, über wel-
ches der Prophet Daniel prophezeit hatte, dass dieses den Tempel heim-
suchen würde; er meinte, dies wäre der Antichrist, der in den letzten
Tagen auftreten und diese einläuten würde. Als nächstes verlangte Omar,
die christlichen Schreine zu sehen, und als er in der Grabeskirche war,
brach die Gebetszeit der Muslime an. Höflich bot der Patriarch ihm an,
an Ort und Stelle zu beten, Omar jedoch lehnte ebenso höflich ab. Würde
er niederknien, um in der Kirche zu beten, so erklärte Omar, würden
die Muslime diesen Augenblick dadurch in Erinnerung behalten wol-
len, dass sie dort eine Moschee errichteten, und das würde bedeuten,
dass die Grabeskirche zerstört werden würde. Stattdessen entfernte