Page 28 - Das Globale Freimaurertum
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Das globale
fre›maurertum
Dieser Meinung ist nicht nur der französische Historiker Gougenot
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de Mousseaux , sondern auch der jüdische Historiker Theodor Reinach,
für den die Kabbala “ein Gift ist, das in die Adern des Judentums einge-
drungen ist und es vergiftet hat”. 17 Er hält die Kabbala für “eine der
schlimmsten Verirrungen des menschlichen Geistes”. 18
Der Grund für Reinachs Argument ist, dass die Kabbala zwiefellos
vom Geist der Magie durchseelt ist. Jahrtausendelang war sie einer der
Eckpfeiler jeglicher Art von magischen Ritualen. Deshalb werden Rabbis,
die die Kabbala studieren, auch magische Kräfte zugeschrieben. Selbst
Nicht-Juden hängen der Kabbala an und greifen bei ihren magischen
Praktiken auf sie zurück. Alle esoterischen Strömungen, die seit dem spä-
ten Mittelalter in Europa entstanden sind, vor allem die Alchimisten,
wurzeln weitgehend in der Kabbala.
Das Merkwürdige daran ist, dass der Judäismus ja eine monotheisti-
sche Religion ist, die auf der Offenbarung Allahs gegenüber Moses
(Friede sei mit ihm!) in der Thora basiert. Schwer erklärbar, wie innerhalb
dieser Religion eine im magischen Denken verwurzelte Religion wie jene
der Kabbala je Platz finden konnte. Es passt allerdings zu dem, was wir
oben schon behauptet haben und beweist, dass das kabbalistische
Denken von außen an den Judäismus herangetragen wurde. Aber von
woher?
Der jüdische Historiker Fabre d Ólivet behauptet: aus dem Alten
Ägypten. Dort sieht er die Ursprünge der Kabbala. Er erklärt dies mit der
ägyptischen Gefangenschaft des israelischen Volkes, wo führende Köpfe
der Juden mit der ägyptischen religiösen Tradition in Berührung kamen,
daraus das kabbalistische Denken in mündlicher Form entwickelten und
von Generation zu Generation weitergaben. 19 Deshalb müssen wir uns
zunächst dem Alten Ägypten zuwenden, um das fehlende Kettenglied
entlang der Entwicklungslinie Kabbala-Templer-Freimaurer zu finden.
EI