Page 19 - Warum betrügst du dich selbst ?
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Harun Yahya (Adnan Oktar) 17
Schauen Sie sich noch einmal um. Sie sehen Kinder, Teenager,
Männer, Frauen, alte Menschen, und die meisten von ihnen gehen ihren
täglichen Geschäften nach, als ob sie sich niemals dem Tod oder dem
Tag des Gerichts gegenübersehen würden. Einer versucht, den
Schulbus noch zu erwischen, ein Anderer eilt zu seinem Auto, um nicht
zu spät zur Arbeit zu kommen. Einer kauft ein, um seine für den Abend
eingeladenen Gäste bewirten zu können, ein Anderer bereitet sich auf
die in wenigen Wochen ins Haus stehende Geburt seines Enkelkindes
vor. All das sind selbstverständliche Dinge, die jedermann im Leben er-
fährt. Das ist alles offensichtlich sehr banal. Das Problem besteht darin,
daß die Menschen diese Dinge völlig achtlos durchleben, daß sie nicht
innehalten und daran denken, daß Allah mit ihnen ist, daß der Tod sehr
schnell kommt und daß sie in Anwesenheit Allahs zur Rechenschaft ge-
zogen werden für die Jahre, in denen sie ihren Herrn vergessen hatten.
Wie können die Menschen trotz der zahllosen Zeichen von Allahs
Existenz und ihrer Hilflosigkeit in Seiner Gegenwart so blind sein gegen-
über all diesen offensichtlichen Wahrheiten? Wie können sie ihre Augen
verschließen und wie der Vogel Strauss den Kopf in den Sand stecken
angesichts der Folgen, die dieses Verhalten nach sich ziehen wird?
Die meisten Menschen verhalten sich nicht etwa deswegen so,
weil sie nicht verstehen könnten, was sie eigentlich tun sollten, sondern
weil sie sich selbst täuschen, trotzdem ihr Gewissen klar sehen kann,
was richtig wäre. Das Wort “Täuschung“ ist genau das Richtige dafür,
denn diese Menschen sind weder unwissend noch unfähig, die
Wahrheit zu verstehen. Ihr Problem ist ihre tiefe Verstrickung in das
weltliche Leben und ihr Unvermögen, ehrlich die Realitäten sehen zu
wollen, weil sie entweder insgeheim oder offen das Jenseits leugnen.
Allah beschreibt solche Menschen im Quran so:
Abwenden aber will Ich von Meiner Botschaft diejenigen,