Page 26 - Warum betrügst du dich selbst ?
P. 26

24              WARUM BETRÜGST DU DICH SELBST?



           nicht versehen können und daß sie Allahs Gebote nicht befolgen. Wir
           werden diese Entschuldigungen in den folgenden Kapiteln anhand
           von Beispielen aus dem täglichen Leben näher erläutern. Wichtig ist
           dabei die Erkenntnis, daß die Menschen unaufrichtig sind, wenn sie
           solcherlei Entschuldigungen vorbringen, denn es kann überhaupt kei-
           nen Grund geben, Allahs Befehlen nicht zu folgen, solange man sich in
           diesem Leben befindet. Jemand, der eine derartige Entschuldigung
           vorbringt, stellt nur seine Unaufrichtigkeit und seine Schwachheit im

           Glauben unter Beweis.
                Jemand aber, der weiß, daß Allah in jedem Moment mit ihm ist
           und daß Er alles hört und ans Licht bringt, was die Menschen versu-
           chen verborgen zu halten, wird niemals unaufrichtig sein in seinem
           Dienst an Allah. Denn ein solcher Mensch weiß ganz genau, daß eine
           vorgeschobene Entschuldigung Allah bereits bekannt ist, noch bevor
           er sie über die Lippen gebracht hat, und daß Ihm die Abneigung eines
           Menschen, der in seinem Dienst an Ihm zögerlich ist, genau bewußt
           ist. Er weiß auch, daß solch unaufrichtiges Verhalten nicht ohne Strafe
           bleiben wird, und so versteht er auch, daß Selbsttäuschung kein
           Ausweg ist sondern daß sie ihm im Gegenteil schweren Schaden zufü-

           gen wird. Ein solcher Mensch weicht niemals von dem Ziel ab, Allahs
           Zustimmung zu erhalten, denn er erlaubt sich dank seines Glaubens
           an Allah keinerlei Schwächen. Er ist jederzeit bedingungslos aufrich-
           tig.
                Menschen mit Krankheit im Herzen sind schwach im Glauben,
           auch dann, wenn sie Allah nicht offen zurückweisen. Sie machen ihren
           Glauben von den Umständen abhängig. Sie zögern nicht, von ihrer
           Religion abzuweichen, sobald sie zum Interessenkonflikt mit ihrem
           vermeintlich eigenen Vorteil führt.  Ansonsten beruhigen sie ihr
           Gewissen damit, Gottesdienste zu tun, die ihnen leicht fallen.
   21   22   23   24   25   26   27   28   29   30   31