Page 727 - Atlas der Schöpfung 1
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Harun Yahya





             fest mit dem Darwinismus verknüpft. Außerdem behauptet die Evolutionstheorie vor, dass die Entwicklung in der
             Natur auf Grund von Konflikten möglich wird (in anderen Worten ‘durch den Kampf ums Überleben’) und unter-
             stützt damit den Begriff der ‘Dialektik’, der für den Kommunismus grundlegend ist.
                  Wenn wir an das kommunistische Konzept ‘des dialektischen Konflikts’ denken, dem im 20. Jahrhundert 120
             Million Menschen in einem ‘mörderischen Mechanismus’ zum Opfer fielen, dann können wir das Ausmaß des Un-
             heils besser verstehen, das der Darwinismus auf diesem Planeten heraufbeschwörte.


                  Darwinismus und Terrorismus

                  Wie soweit ersichtlich, sitzt der Darwinismus an der Wurzel verschiedener Ideologien der Gewalt, die Unheil
             über die Menschheit im 20. Jahrhundert brachten. Das grundlegende Konzept hinter diesem Verständnis und dieser

             Methode ist, ‘gegen diejenigen zu kämpfen, die nicht zu uns gehören’.
                  Diese Haltung kann folgendermaßen erklärt werden: Es gibt unterschiedliche Glaubensrichtungen, Weltan-
             schauungen und Philosophien auf der Welt. Diese können sich auf eine von zwei Arten gegenüberstehen:
                  1) Sie können die Existenz derer respektieren, die nicht zu ihnen gehören und versuchen, mit ihnen einen menschlichen
                  Dialog zu führen. Tatsächlich, diese Methode stimmt mit der Moral des Quran überein.

                  2) Sie können beschließen, andere zu bekämpfen und sich einen Vorteil auf deren Kosten herauszuschlagen, d.h., sich
                  wie ein Tier zu benehmen. Dies ist eine vom Materialismus angewandte Methode
                  und somit antireligiös.

                  Der Schrecken, den wir Terrorismus nennen, ist nichts anderes als eine Äuße-
             rung der zweiten Einstellung.
                  Wenn wir den Unterschied zwischen diesen beiden Einstellungen betrachten,
             können wir erkennen, dass die Idee “des Menschen als kämpfendes Tier”, die der
             Darwinismus dem Unterbewußtsein des Menschen eingepflanzt hat, besonders
             einflußreich ist. Einzelpersonen und Gruppen, die den Weg des Konfliktes wäh-
             len, mögen nie vom Darwinismus und den Grundregeln dieser Ideologie gehört

             haben, aber letzten Endes vertreten sie eine Ansicht, deren philosophische Grund-
             lage auf dem Darwinismus beruht. Was sie dazu verleitet, an die Richtigkeit von
             Gewalttätigkeit zu glauben, sind Slogans wie die folgenden, die auf dem Darwi-
             nismus basieren: ‘In dieser Welt überleben nur die Starken’, ‘große Fische fressen
             die kleinen’, ‘Der Krieg ist eine Tugend’, und ‘der Mensch macht Fortschritt durch
             den Kampf’. Entfernt man den Darwinismus davon, so bleiben diese Sprüche
             nichts als leere Slogans.

                  In der Tat, wenn der Darwinismus weggenommen wird, bleibt keine Philoso-
             phie des ‘Konfliktes’ übrig. Die drei göttlich offenbarten Religionen – der Islam,
             das Christentum und das Judentum –, an die die Mehrzahl der Menschheit glaubt,
             verurteilen Gewalttätigkeit. Alle diese Religionen wollen der Welt Frieden und
             Harmonie bringen und verurteilen es, dass unschuldige Menschen getötet werden
             und Grausamkeit und Folter erleiden. Konflikt und Gewalttätigkeit verletzen die          Ganz gleich welcher Ideologie sie auch anhängen, die-
             Moral, die Gott dem Menschen geboten hat, und sind anormale und unerwünsch-              jenigen, die auf der ganzen Welt Terror verbreiten, sind
                                                                                                      in Wahrheit Darwinisten. Der Darwinismus ist die einzi-
             te Verhaltensweisen. Der Darwinismus dagegen stellt Konflikt und die Gewalttä-
                                                                                                      ge Philosophie, die Konflikten einen Wert beimißt und
             tigkeit als natürliche, gerechtfertigte und korrekte Konzepte dar, die                   sie dadurch ermutigt.
             notwendigerweise existieren müssen.
                  Wenn irgendwelche Menschen daher Terrorakte im Namen jener Religionen
             begehen, unter Benutzung der Terminologie und des Symbolismus des Islam, Christentums und Judentums, kann
             man sicher sein, dass diese Leute keine Muslime, Christen oder Juden sind. Sie sind in Wirklichkeit Sozialdarwinis-
             ten. Sie benützen die Religion als Deckmantel, aber sie sind nicht wahrhafte Gläubigen. Selbst wenn sie behaupten,
             der Religion zu dienen, sind sie tatsächlich die Feinde der Religion und der Gläubigen, weil sie rücksichtslos Verbre-
             chen begehen, die die Religion verbietet, und damit das Ansehen der Religion in den Augen der Öffentlichkeit be-

             schädigen.
                  Aus diesem Grund liegt die Wurzel des Terrorismus, der unsere Welt heimsucht, nicht in irgendeiner göttlich of-
             fenbarten Religion, sondern im Atheismus und in den Manifestationen des Atheismus in unserer Zeit, dem ‘Darwi-
             nismus’ und ‘Materialismus’.




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