Page 66 - Islam und Karma
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ISLAM UND KARMA
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Viele Menschen behaupten, die Realität der Fügung (des
Schicksals) nicht zu verstehen, reden sich ein: "Wenn ohnehin alles
bereits verfügt ist, so brauchen wir nichts mehr dabei zu tun", und so
versuchen sie, sich selbst zu beweisen, dass es unmöglich ist, an sein
Schicksal zu glauben. Dies ist eine sehr oberflächliche Denkweise.
Der Grund, warum manche Menschen dies sagen, ist der, dass es Teil
ihres Schicksals ist, dies zu sagen, auch wenn sie dies nicht erkennen.
Allah hat jedermann's Schicksal vorherbestimmt; Für Allah hat jeder
sein Leben schon von Anfang bis Ende erlebt.
Allah hat es als Teil der Prüfung, die Er für uns in unserem
Erdendasein geschaffen hat, ermöglicht, alles was wir tun, so zu
empfinden, als täten wir es aus unserem freien Willen heraus. Wenn
jemand zum Beispiel ein Buch schreibt, so ist dieses Buch für Allah in
Wahrheit schon geschrieben und fertig gestellt, bevor der Autor
geboren war und es ist bereits von allen, deren Schicksal es ist, es zu
lesen, gelesen worden. Selbst wenn der Autor gerade entscheidet,
was er schreiben wird, so ist doch alles, was dieses Buch ausmacht -
jede Zeile, der Anfang jedes Absatzes, die Überschriften, die Farben
und Bilder auf dem Buchdeckel, die Seitennummern, die Position
jedes Satzzeichens und jedes andere Detail - für Allah bereits gegen-
wärtig.
Lassen Sie uns jedoch annehmen, der Autor würde es aufgeben,
an dem Buch weiterzuschreiben indem er sich sagt, "Wenn dieses
Buch schon geschrieben ist, wenn es vom Schicksal bestimmt ist, dass
dies so sein soll, dann brauche ich ohnehin nichts mehr zu tun." Dies
jedoch würde keinen Sinn ergeben, denn das Wort "Wenn" in seiner
Argumentation verrät die Tatsache, dass er an diesem Punkt tatsäch-
lich ja gar nicht weiß, ob dass Schicksal vorgesehen hat, dieses Buch
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