Page 89 - Islam und Karma
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Allah ist die Quelle wahrer Gerechtigkeit
fangen die Gesetze nicht an, von selbst den Dieb ins Gefängnis zu
bringen. Damit dies geschehen kann, wird die Maschinerie von
Polizisten, Richtern, Staatsanwälten und Gerichtshöfen in Bewegung
gesetzt. Richter sprechen Recht entsprechend den Gesetzen, und der
Kriminelle wird bestraft für das, was er getan hat.
Zu behaupten, Karma sei ein Gesetz das von selbst funktioniert,
wäre noch unlogischer, als zu behaupten, die Gesetze eines Staates
funktionierten von selbst, ohne dass sie durchgesetzt werden müs-
sten. Man stelle sich vor, dass den Milliarden Menschen, die bisher
auf dieser Erde gelebt haben, ein weiteres Leben gegeben werden
würde, in dem sie die gerechte Belohnung erhalten sollen für das,
was sie jemals getan haben. Wer würde in diesem Fall überwachen,
wie sie sich auf der Erde benommen haben? Wer würde entscheiden,
ob sie gut oder schlecht sind? Und wer würde über ihr nächstes
Leben entscheiden und darüber, wie es den Taten entsprechend, die
sie in diesem Leben getan haben, gestaltet werden soll? Wenn unser
Leben nach unserer nächsten Wiedergeburt davon abhängt, was wir
im gegenwärtigen Leben tun, dann muss es eine Kraft geben, die
unser Schicksal bestimmt und plant. Doch in der Philosophie des
Karma gibt es eine solche Kraft nicht. Nach diesem verschwomme-
nen und irrationalen Glauben geschieht alles von selbst. Mehr noch,
es wird auch geglaubt, dass dieses sogenannte Gesetz des Karma die
Menschen gerecht behandelt und ihnen die genaue und angemesse-
ne Belohnung für ihre Handlungen zuteilt, ohne irgendetwas zu
überwachen oder dabei Fehler zu machen, obwohl dieses "Gesetz"
doch in Wahrheit gar nicht die Macht hat, Entscheidungen zu treffen
oder zu richten. Dies sind extrem abergläubische Behauptungen, die
jeder intelligente Mensch, der nur ein wenig darüber nachdenkt,
sofort als völlig unlogisch erkennt.
Einige, die an das Karma glauben, behaupten, das Gesetz des
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