Page 54 - Der kleine Mann im Turm
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Der kleine Mann im Turm
hunderte Meter lang sein. Der Materialist kommt also zu der
Schlussfolgerung, dass es ein gigantisches menschliches Wesen geben
muss, das das gesamte Universum in seinem Kopf trägt, das wo auch
immer umherläuft und all das in stockfinsterer Umgebung.
Bei genauerem Hinsehen ist der Glaube an das gigantische
menschliche Wesen nur ein Erfordernis der materialistischen
Philosophie. Denn es gibt keinen anderen Grund, an die Existenz eines
physischen Körpers – von dem wir niemals direkte Kenntnis erlangen
können – ausserhalb des Körpers, den wir sehen und fühlen, zu
glauben.
Warum sollten wir an einen solchen Körper glauben? Warum
sollten wir die Existenz eines solchen Riesen akzeptieren, obwohl es
keinen Beweis dafür gibt, wenn niemand jemals eine Spur von ihm
gefunden hat?
Abgesehen von der blinden Akzeptanz der materialistischen
Philosophie gibt es keinen Grund, an die Existenz solch einer
imaginären materiellen Person zu glauben.
Warum sollten wir eine Welt für real halten, die
wir niemals sehen können?
Es gibt keinen Beweis, der erforderlich machte, an die theoretische
Existenz der materiellen Welt zu glauben und noch viel weniger an das
imaginäre menschliche Wesen, das wir gerade beschrieben haben.
Direkten Kontakt haben wir nur mit den Wahrnehmungen unseres
Verstandes. Wir haben niemals etwas anderes gesehen, gehört,
geschmeckt, gerochen und gefühlt als diese Wahrnehmungen. Die
Welt, in der wir leben, ist eine Welt der Wahrnehmungen. Warum
sollten wir an die Existenz von etwas ausserhalb dieser
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