Page 35 - Tiefes nachdenken
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Was sind die Gründe, die das Nachdenken verhindern?       33



             Paradies zu arbeiten. Alle Arbeiten, die nicht aus diesem Grund verrichtet
             werden, können nur als Mittel zu dem Zweck angesehen werden, den
             Menschen zu helfen, das wahre Ziel zu erlangen. Diese Mittel als die
             wahren Ziele anzunehmen, ist eine ernsthafte Täuschung, mit der Satan
             den Menschen in die Irre leitet.
                 Jemand, der ohne Nachzudenken lebt, mag ohne Probleme diese
             Mittel als ihren wahren Zweck ansehen. Unzweifelhaft ist es eine gute Tat,
             zu arbeiten und nützliche Dinge für die Gesellschaft zu tun. Ein Mensch,
             der an  Allah glaubt, verrichtet eifrig solche Taten und erwartet eine
             Belohnung von Allah sowohl in dieser Welt, als auch im Jenseits. Wenn
             andererseits ein Mensch dieselbe Sache verrichtet, ohne dabei an Allah zu
             denken und dies nur für weltliche Interessen wie Status und
             Anerkennung tut, dann macht er einen Fehler. Er hat etwas getan, das er
             mit dem Zweck der Erlangung des Wohlgefallens Allahs hätte tun sollen.
             Er wird dies einmal bedauern, wenn er der Wirklichkeit im Jenseits
             begegnen wird. In einem Vers bezieht sich Allah auf diejenigen, die sich
             zu sehr mit den Angelegenheiten dieser Welt beschäftigen:

                 Wie für die, die vor euch waren. Sie waren mächtiger als ihr an
                 Kraft, reicher an Vermögen und Kindern und erfreuten sich ihres
                 Anteils. Und ihr erfreut euch eueres Anteils wie die, die sich vor
                 euch ihres Anteils erfreuten, und schwätzt wie jene schwatzten.
                 Sie - umsonst sind ihre Werke im Diesseits und im Jenseits. Und
                 sie - sie sind die Verlorenen. (Sure 9:69 – at-Tauba)


                 Der Blick der Gewohnheit und die Vermeidung von
                 Reflexion
                 Wenn die Menschen das erste Mal auf bestimmte Dinge stoßen,
             verstehen sie möglicherweise deren außergewöhnliche Natur, dies kann
             sie anspornen, weiterhin das zu untersuchen, was sie sehen. Nach einer
             Weile jedoch entwickeln sie einen gewohnheitsmäßigen Widerstand
             gegen diese Dinge, und sie beeindrucken sie nicht mehr.
                 Es macht zum Beispiel einen großen Eindruck auf zukünftige Ärzte,
             wenn sie das erste Mal eine Leiche sehen, oder es zum ersten Mal passiert,
             dass einer ihrer Patienten stirbt. Dies lässt sie tief nachdenken.
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