Page 109 - Das Geruch und Geschmack Wunder
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            ner eigenen Spezies aus tausenden von verschiedenen Spezies in seiner
            Region ausfindig zu machen? Der empfindliche Wahrnehmungssinn der
            Motte hilft dabei diese Frage zu beantworten. Um ein Beispiel anzu-

            führen: das Männchen der Helicoverpa zea, einer in Nordamerika leben-
            den Mottenspezies, kann die Quelle zweier verschiedener Pheromone in
            weniger als 1 Millimeter (0.04 Zoll) Entfernung voneinander unterschei-
            den. 86
                 Forscher haben verschiedene Experimente durchgeführt, indem sie
            winzige Rezeptoren in der Antenne der Motte platziert haben – mit an-
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            deren Worten auf ihren olfaktorischen Organen. Während die männli-
            che Motte in einem Tunnel entgegen dem Pheromon flog, wurden elek-
            trische Signale aufgezeichnet, die von seiner Antenne zum Gehirn über-
            tragen wurden. Es wurde beobachtet, dass sich die
            Signale von der Antenne veränderten, sobald die
            Motte eine Wolke von Pheromonen an-
            traf.
                 C. Giovanni Galizia der

            Universität von Berlin behaup-
            tet,         dass          das
            Geruchswahrnehmungssystem
            der Motte genau geeignet sein
            könnte Gerüche in starken
            Winden aufzuspüren. Dieses
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            vollkommene System in ei-
            nem Tier von bloß wenigen
            Millimetern (Zoll) Größe
            ist ein offensichtliches
            Wunder          der
            Schöpfung.
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