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Hohes Niveau in der Mathematik
Zahlen wurden im alten Ägypten schon in frühester Zeit
verwendet. Man hat 2000 Jahre alte Papyri entdeckt, die
mathematische Problemstellungen beschreiben. Die vier
bekanntesten dieser Dokumente sind die Kahun Fragmente,
das Berlin-Papyrus, das Moskau- und das Rhind-Papyrus.
Diese Dokumente legen anhand von Beispielen dar, auf wel-
chen Grundlagen Meßsysteme beruhen. Die Ägypter wußten,
dass ein Dreieck mit den Kantenlängen 3:4:5 ein rechtwinkli-
ges Dreieck ist, und sie setzten das Wissen – heute als Satz des
Pythagoras bekannt – bei ihren statischen Berechnungen ein. 51
Die Ägypter kannten auch den Unterschied zwischen
Planeten und Fixsternen und bezogen diese in ihre astronomi-
schen Studien ein, obwohl manche von ihnen mit dem bloßen
Auge kaum zu erkennen sind.
Da die Ägypter vom Nilhochwasser abhängig waren,
mussten sie den Wasserstand während der jährlichen
Hochwasser messen. Der Herrscher hatte zu diesem Zweck
einen besonderen Wasserstandsmesser ’’Nilometer’’ anferti-
gen lassen, und er ernannte besondere Beamte, die die
Messungen durchführten. 52
Eine Bautechnologie voller Geheimnisse
Die wichtigsten Bauten des alten Ägypten, vor denen die
Besucher noch heute bewundernd verharren, sind die geheim-
nisvollen Pyramiden. Die beeindruckendste ist die große
Das „Rhind Papyrus“ Pyramide, die bis heute als das größte Steingebäude der Welt
angesehen wird. Seit den Zeiten des Herodot haben Historiker und
Archäologen verschiedene Theorien vorgestelt, wie diese Pyramide gebaut worden sein könnte. Manche behaupte-
ten, man habe Sklaven zum Bau eingesetzt und es wurden mehrere mögliche Konstruktionstechniken vorgeschlagen,
vom Einsatz von Rampen bis hin zu einer Terassenpyramide. Folgendes Bild ergibt sich aus diesen Hypothesen:
- Wäre die Pyramide von Sklaven gebaut worden, so wäre deren Zahl ausserordentlich hoch gewesen, im Bereich
von 240000.
- Hätte man eine Rampe zum Bau der Pyramide benutzt, hätte es über acht Jahre gedauert, die Rampe abzubau-
en, nachdem die Pyramide fertiggestellt war. Dem dänischen Bauingenieur Garde-Hanson zufolge ist diese Theorie
lächerlich, denn wenn die Rampe abgebaut worden wäre, so würden gigantische unbehauene Felsblöcke übrig
geblieben sein. Doch darauf ist nirgendwo ein Hinweis zu sehen. 53
Moustafa Gadalla betrachtet in seinem Buch Historical Deception: The Untold Story of Ancient Egypt (Der Betrug
mit der Geschichte: Die unveröffentlichte Geschichte des alten Ägypten) bisher von anderen Theoretikern unter-
schätzte Aspekte:
“Versuchen Sie, sich dies vorzustellen, wenn sie die Pyramiden besuchen: 4000 Steinmetze produzieren 330
Blöcke pro Tag. Während der jährlichen Nilüberschwemmung werden Pro Tag 4000 Blöcke zum Nil transportiert, ans
andere Ufer gebracht, auf die Rampe des Gizeh-Plateaus gezogen und auf der Baustelle verarbeitet – das ergibt 6,67
Blöcke pro Minute! Stellen Sie sich 6,67 Blöcke alle 60 Sekunden vor. 54
Hinzu kommt, dass die Oberfläche jeder Pyramidenseite ca. 5,5 Acres beträgt. Für jede Oberfläche wurden rund
115000 Steine gebraucht. Diese wurden so genau eingepasst, dass die Spalte zwischen ihnen zu klein sind, selbst nur
ein Blatt Papier dazwischen zu schieben. 55 Das sind nur einige der Einwände, die zeigen, dass die Geheimnisse der
Konstruktion der Pyramiden auch durch die Wissenschaft und Technologie des 21. Jahrhunderts immer noch nicht
gelöst worden sind.
550 Atlas der Schöpfung
(Band 2)