Page 104 - Für denkende Menschen
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DIE TARNUNGSTECHNNIK
Wenn man gefragt werden würde, was auf dem obigen Bild zu sehen ist, wür-
de man definitiv sagen, dass es sich um einige Ameisen auf und unter einem Blatt
handele.
Was man jedoch unter dem Blatt sieht, ist eine Springspinne, die auf der Lauer
liegt, um Ameisen zu jagen. Diese Art der Springspinnen sieht den Ameisen so
ähnlich, dass sogar die Ameisen glauben, sie sei eine von ihnen. Der einzige
Unterschied zwischen der Ameise und der Spinne ist die Zahl ihrer Beine. Die
Spinne hat acht Beine, während die Ameise sechs hat.
Wegen dieses Unterschieds könnte die Spinne leicht von den Ameisen erkannt
werden. Um “diesen Nachteil” zu verdecken, streckt sie ihre beiden Vorderbeine
aus und hebt sie hoch, so dass die den Fühlern der Ameisen ähneln.
Doch damit hört ihre Tarnung nicht auf. Die Spinne benötigt auch ein
Augenmerkmal, das sie wie eine Ameise erscheinen lässt. Denn ihre eigenen
Augen sind nicht so groß und nicht in der Form eines dunklen Punktes wie die
Augen der Ameisen. Eine Eigenschaft, die der Spinne durch die Schöpfung ver-
liehen wurde, löst dieses Problem: Sie besitzt zwei große dunkle Flecken, die
genau den Augen der Ameisen ähneln (siehe Abbildung).
Auf dem linken Bild
gibt es zwei Ameisen
und eine Springspin-
ne. Es gibt keine ande-
re Möglichkeit als die
Beine zu zählen, um
zu erkennen, welches
die Ameisen und wel-
ches die Spinne ist.
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