Page 123 - Für denkende Menschen
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SICH TOT ODER VERLETZT STELLENDE TIERE
Mit wenigen Ausnahmen bevorzugen Raubtiere lebende Beute. Aasfleisch ist nicht beliebt. Genau
diese Neigung bildet die Grundlage der Verteidigung mancher Tiere.
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D Der Amerikanische Bärenspinner r
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stellt sich tot. Er benutzt noch einen
weiteren Trick. Wenn er sich auf die
Seite fallen lässt, kann der Feind den
orangefarbenen Fleck an seinem
Körper sehen. Die leuchtende Farbe
signalisiert dem Feind, dass dieses
Insekt ganz scheußlich schmeckt.
Ohne Zweifel besitzt der Bärenspin-
ner keinen Verstand, um sich solch
einen “Trick” auszudenken, noch
besitzt er die Begabung, seinen D Der Regenpfeifer ist ein Vogel, der so tut, als wäre er verletzt,
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Körper so zu verfärben, dass diese um den Feind von seinen Jungen abzulenken. Er zieht einen Flügel
Farbe ein Zeichen scheußlichen nach, als wäre er gebrochen. Der Angreifer verfolgt ihn, denn ein ver-
Geschmacks darstellt. Er wurde letzter Vogel ist leicht zu fangen. Hat der Regenpfeifer den Feind weit
bereits mit dieser interessanten genug von seiner Brut weggelockt, fliegt er wieder zu seinen Jungen
Besonderheit erschaffen. zurück.
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Ein anderes Tier, dass sich tot stellt, ist die Hakennatter. Sie rollt sich auf den Rücken und sperrt
das Maul weit auf. Sie bewegt sich nicht ein bisschen, genauso wie eine tote Schlange.
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D Der Beutelratte, ,
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auch Opossum
genannt, wurde
die Eigenschaft
gegeben, sich zu
ihrem Schutz tot zu
stellen. Weil der
Angreifer sie für tot
hält, lässt er sie in
Ruhe. Das Opossum
spielt seine Rolle so
vollkommen, das
sein Herz fast auf-
hört zu schlagen.
Natürlich ist der
verlangsamte Herzschlag keine später gewonnene Besonderheit,
sondern eine bei seiner Schöpfung gegebene Begabung.