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Trotz Wachstum den dörflichen Charakter bewahren


           In Sitzenberg-Reidling tut sich was. Das SeneCura Sozialzentrum eröffnet im
           Oktober 2017, die BVA baut ab Sommer 2019 ein Gesundheitszentrum für 120
           Betten, die Begegnungszone in Reidling lebt, und viele Vereine kümmern sich
           um Aktivitäten. Bürgermeister Christoph Weber berichtet im Gespräch.


           Kröte: Vor einiger Zeit erregte ein Plakat mit dem   Kröte: Wie wird sich der Bau des Gesundheitszent-
           Titel „130 neue Arbeitsplätze in Sitzenberg-Reidling.   rums der BVA auf das Gebiet um den Teich auswir-
           Bereiten wir uns vor.“ Aufmerksamkeit.        ken?
           Worum ging es da?                             Wir benötigen Übernachtungsmöglichkeiten und
           Was wünschen sich die Niederösterreicher? Laut   eine attraktive Gastronomie. Gute Gespräche bezüg-
           einer kürzlich durchgeführten Studie steht an erster   lich der Teichschenke sind im Laufen. Kunden und
           Stelle der Wunschliste der „sichere Arbeitsplatz   Beschäftigte des Zentrums benutzen die hauseigene
           in der Nähe“. Das ist eine wichtige Stoßrichtung.   Tiefgarage. So bleiben die Straßen frei. Wir arbeiten
           Derzeit gibt es in Sitzenberg-Reidling an die 400   an einem Vorschlag für den Weg um den Teich.
           Arbeitsplätze. Das Gesundheitszentrum, das ab
           2021 den Betrieb aufnehmen wird, bietet rund 110   Kröte: Umweltschutz ist in Sitzenberg-Reidling
           Arbeitsplätze. Das neue SeneCurazentrum benötigt   ein wichtiges Thema.
           zwischen 40 und 50 Mitarbeiter. Im Gesundheits-  Die Biogasanlage ROHKRAFT der Familie Pfiel
           wesen und in der Altenpflege sind kompetente   könnte unsere Ortschaft energieautark machen, für
           Fachkräfte gesucht, aber nicht nur dort. Die BVA   Strom und Wärme. Leider ist die politische Lage         Gespräch
           plant eine ausgedehnte Grünanlage, eine Küche   derzeit so, dass die Energie, die Biogasanlagen
           wird betrieben. Wir bieten auch unserer Jugend eine   produzieren, nicht mehr gefördert wird. Karl Pfiel
           ausgezeichnete Chance. Frauen haben verstärkt die   und ich waren bei den zuständigen Verantwortlichen
           Möglichkeit, Teilzeit zu arbeiten.            in der Landes- und Bundesregierung. Derzeit ist
                                                         Warten angesagt.
           Kröte: Was bedeutet dieses Wachstum für uns?   Weiters rüsteten wir die Stromtankstelle mit einer
           Die Struktur des Dorfes soll auf alle Fälle erhal-  Schnellladestation auf und vergaben 30.000 Euro
           ten bleiben. Wir wollen keine „Schlafstadt“. Es ist   Förderungen für Wärmepumpen oder PV-Anlagen.
           wichtig, die neuen Mitbewohner durch unsere vielen   Wir sind eine „Natur im Garten“-Gemeinde und
           Feste und Aktivitäten in den Vereinen zu integrieren.  setzen hier Aktivitäten.
           Derzeit zählen wir rund 2.100 Einwohner, in den
           nächsten zehn Jahren werden wir auf 2.500 wachsen.  Kröte: Sind Sie gerne Bürgermeister?
           Dafür wird Wohnraum geschaffen. Die Gedesag bie-  Ja. Ich bin gerne mit Menschen in Kontakt. Ich kann
           tet im SeneCura-Bereich 160 neue Wohnungen. Im   auch meine Kenntnisse in der Bauwirtschaft für die
           Seepark an der Kremser Straße werden ab Herbst 50   Gemeinde gut einbringen, das Wissen um Genehmi-
           bis 60 Parzellen entstehen. Dazu kommt noch: Wien   gungen und Einreichungen. Die mobile Kommuni-
           kann sich nur mehr Richtung Westen, in unsere   kation ermöglicht es, die Tätigkeit des Unternehmers
           Richtung, entwickeln. An der Steigerung der Grund-  und des Bürgermeisters zu vereinen.
           stückspreise ist diese Tendenz schon bemerkbar.













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