Page 16 - German Adhiyoga
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Sutra 13.6 Samadhi führt zum Verständnis des Purusha des Meditierenden, als eine
Existenz, unabhängig und getrennt von der äußeren Welt (Prakruti). Dies nennt man
Selbstverwirklichung.
Sutra 13.7 Im Rahmen der Selbstverwirklichung interessiert sich ein Yogi immer
mehr dafür, vergangene Probleme zu lösen, welche im Geist gespeichert sind und ihn
an die Außenwelt binden und zu Handlungen führen, ohne eine Bindung an die
Außenwelt herzustellen. Dies führt zu einem Zustand namens Kaivalya, der die
Befreiung des eigenen Purusha, (Seele, Geist) von der äußeren materiellen Welt
(Prakruti) bedeutet. Dies ist das höchste Ziel des menschlichen Lebens und auch der
ultimative Zweck der Yoga Praxis.
Sutra 13.8 Es gibt zwei Arten von Meditation im AYS©:
Zum einen die klassische Meditation, mit dem Ziel Samadhi zu erreichen.
Die andere nennt man angewandte Meditation und diese hat den Zweck jedes andere
Ziel als Samadhi zu erreichen. Beispiele für die angewandte Meditation sind das
Fokussieren auf ein Studium, auf Stressabbau, Wutbewältigung, etc.
Im Allgemeinen führen Menschen die angewandte Meditation zuerst durch und
interessieren sich erst später für die klassische Meditation.
Sutra 13.9 Während der Yoga Meditation, ob klassisch oder angewandt, konzentriert
man sich auf ein ausgewähltes Objekt irgendeiner Art und interagiert mit diesem
Objekt, in dem man einen oder mehrere Sinne einsetzt, mit oder ohne Hilfe der
Wahrnehmungsorgane. Das Objekt selbst kann physisch oder imaginär sein.
Sutra 13.10 Nur durch die klassische Meditation kann die Yoga Praxis auch als
spirituelle Praxis bezeichnet werden.
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