Page 86 - Mayrlife Magazin 2025
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Es gibt Orte, an denen sich die Welt auf wundersame
Weise verlangsamt. Orte, die keine großen Gesten
brauchen, um Wirkung zu entfalten. Altaussee ist so
ein Ort – ein Stück konzentrierte Stille im Salzkam-
mergut. Der gleichnamige See, einer von 59 Bade-
seen in der Steiermark, gehört zu den besonders
­ geschützten Gewässern Österreichs. Das Wasser
schimmert in sattem Blau, still und klar, als wolle es
nichts anderes als Spiegel sein, für die Landschaft,
für das Licht – und vielleicht sogar ein bisschen für
einen selbst. Zu den Highlights gehört der 7,6 Kilo-
meter lange Spaziergang um den bis zu 70 Meter tie-
fen See, eine Übung im Loslassen, mit grandiosen
Ausblicken auf den Dachstein und die »Hausberge«
Loser und Trisselwand. Letztere laden zu Berg- und
Klettertouren ein. Im Winter lockt ein kleines Skige-
biet mit 34 Pistenkilometern auf dem Loser. Altaus-
see wird oft als Kraftplatz bezeichnet, und es ist gut
zu verstehen, warum: Die friedliche Atmosphäre und
die magische Umgebung tragen dazu bei, dass sich
Besucher schnell entspannt und inspiriert fühlen.
Diese besondere Mischung hat schon früh Künstler,
Literaten und Komponisten des 19. und 20. Jahrhun-
derts angezogen: Johannes Brahms und Richard
Strauss, Rainer Maria Rilke, Oskar Kokoschka oder
Hugo von Hofmannsthal, einen der berühmtesten
österreichischen Schriftsteller seiner Zeit. In der
Zeitschrift »Simplicissimus« veröffentlichte er eine
Erzählung über Altaussee, in Briefen und Tagebü-
chern teilte er seine Begeisterung. »Ich liebe diese
Landschaft so sehr. Je älter ich werde, desto reicher
wird sie mir«, schwärmte er im August 1912.
Auch der Hochadel kam. Kaiserin Elisabeth, »Sisi«,
war mehrfach zu Gast, meist inkognito, oft zu Fuß in
den Bergen unterwegs. Altaussee wurde ihr Rück-
zugsraum – nicht zur Repräsentation, sondern zur
Erholung.
Diese Tradition lebt bis heute fort. Das MAYRLIFE
­ Resort, ruhig am See gelegen, knüpft auf moderne
Weise an die Tradition des Rückzugs an. Es geht da-
bei um Regeneration – und eine Einladung zu echter
Erneuerung. Körperlich und geistig.
FOTO: Karl Steinegger
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