Page 10 - TEGUT-Marktplatz-4-2024
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                                   2. Singing in the rain
Viele Gegenden „rühmen“ sich, der niederschlagsreichste Ort Deutschlands zu sein. Doch Balderschwang im Allgäu ist es wirklich. Im Schnitt werden dort im Jahr 2.450 Liter Regen pro Quadratmeter notiert. Grund: die Staulage an den Alpen.
3. Weibliche Superkräfte
Auf der südkoreanischen Insel Jeju-do ist das Tauchen nach Meeresfrüchten Frauensache. Die Haenyeo, die „Töchter des Meeres“, ernten dort Muscheln, Algen oder Seeigel in bis zu 20 Metern Tiefe – und das ganz ohne Sauerstoffgerät. Ihr Beruf ist Kult, aber mangels Nachwuchs vom Aussterben bedroht, deshalb steht er seit 2016 auf der Liste des „immate- riellen Kulturerbes“ der UNESCO.
4. Vom Schwimmen lesen
AM POOL: „Im Freibad“ von Libby Page ist ein beschwingter Sommerroman, in dem zwei ungleiche Frauen beschließen, „ihr“ Freibad vor der Schließung zu bewahren (Ullstein). Julie Otsuka erzählt in „Solange wir schwimmen“ eine Mut- ter-Tochter-Geschichte über die Zäsur der Demenz: Schwim- men gibt Alice Halt, als sie ihr Gedächtnis verliert (Mare). AM SEE: „Der Schwimmer“ von Zsuzsa Bánk: Entwurzelt im politisch unruhigen Ungarn der 1950er-Jahre findet eine Familie Trost im Schwimmen (Fischer). In Ulrike Draesners Roman „Kanalschwimmer“ steht die Ehe zwischen Maude und Charles an einem Wendepunkt. Findet er beim Durch- schwimmen des Ärmelkanals Klarheit (Penguin)?
AM MEER: Dörte Hansens „Zur See“ ist der Platz-1-Bestseller über eine knorrige Familie, die auf ihrer Nordseeinsel nach neuem Lebenssinn sucht (Penguin). In Benjamin Myers’ „Offene See“ wandert der junge Robert gen Küste und schließt Freundschaft mit einer eigenwilligen älteren Dame. Bezaubernder Roman, der den Kopf geraderückt (Dumont).
5. Muntermacher Wasser
Wer morgens nicht in die Gänge kommt, den erfrischt womöglich ein „Kneipp’scher Espresso“ (Achtung: ungeeig- net bei kalten Händen oder Herzproblemen). Dazu Waschbe- cken mit 12 bis 18 Grad kaltem Wasser füllen, Unterarme darin für 30 bis 40 Sekunden versenken, bis man die Kälte fühlt. Danach das Wasser nur abstreifen, Arme mit Pendelbewegun- gen aufwärmen (20 Sekunden lang). Auch abends ist das Ritual völlig unbedenklich, da es zwar an-, aber nicht aufre- gend wirkt – und somit keine Einschlafprobleme verursacht.
6. Warum beruhigt Wellenrauschen – und wieso schauen wir so gern aufs Meer?
Laut einer Studie von 2021 können Wassergeräusche den Blutdruck positiv beeinflussen, unser Schmerzempfinden lindern und angenehme Emotionen fördern, da die Natur akustisch signalisiert: Es ist alles okay, du kannst durchat- men. Neben dem bekannten Effekt, dass es guttut, im Grü- nen zu sein, sind wir laut einer britischen Studie am Meer am glücklichsten. Auch, weil Wasser, Licht und Wetter sich an der Küste beständig verändern – was bei uns für „sanfte Faszination“ sorgt, wie es die Wissenschaft nennt.
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WASSER
 





















































































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