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tegut Marktplatz 1-2025 RITUALE
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Beim nächsten Mal innerlich sagen: „Ich zünde diese Kerze an, damit es heller
und wärmer wird in mir und für die Menschen, die sich um diese Kerze versam-
meln.“ Ritual der Innigkeit: sich als Paar täglich einmal in die Augen schauen
Freundschaften pflegen:
Sich vom Sofa aus jeden Tag um 20 Uhr noch einmal gegen-
seitig ein Emoji zu schicken, wie der heutige Tag war, kostet
nur eine Minute, könnte aber ein Ritual sein, in Verbindung
zu bleiben, wenn die Energie für eine Abendverabredung
fehlt. Auch ein Kino- oder Wein-Jour-fixe mit Lieblingsmen-
schen schafft Verbindlichkeit und sorgt dafür, dass wir Ver-
abredungen aus Antriebslosigkeit nicht ewig vor uns her-
schieben, obwohl wir doch wissen, wie gut uns diese tun.
Die Liebe wachhalten:
Der Biopsychologe Prof. Sebastian Ocklenburg erklärt auf
Basis seiner Forschungen das Ritual „Fünfmal am Tag zehn
Sekunden umarmen“ für besonders beziehungsstabilisie-
rend. Weitere Ideen: 1. Beim Abendessen erzählt man nach-
einander fünf Minuten ohne Unterbrechung, wie der Tag
war. 2. Ein festes Date einmal in der Woche. Was dabei pas-
siert, ist eine Überraschung und wird abwechselnd geplant.
Zum Einschlafen:
Bill Gates liest abends angeblich konsequent eine Stunde
lang, um den Geist zu beruhigen. Barbara Schöneberger
geht möglichst immer zur gleichen Zeit ins Bett. Diese Kon-
trolle über den eigenen Rhythmus spielt eine wichtige Rolle
für guten Schlaf. Ein Ritual, um Tagesreste nicht mit in die
Nacht zu nehmen, ist es, diese noch mal in Stichworten auf-
zuschreiben oder sich eine Liste für morgen zu machen. So
empfängt unser Gehirn das Signal, dass wir alles im Griff
haben. Es soll auch Paare geben, die die Romanlektüre zum
romantischen Ritual machen, indem sie sich jeden Abend
abwechselnd vorlesen. Wer bei so viel Zeremoniell Reißaus
nehmen will, hat vielleicht noch nicht das gefunden, was
wirklich passt. Erst wenn man sich jeden Tag erneut auf sein
Ritual freut, wird man es auch täglich praktizieren. Und mit
dem Gefühl schlafen gehen: Dies war mein Tag.
DAS 3-KERZEN-RITUAL FÜR DEN
START INS NEUE JAHR
Bei dieser kleinen Zeremonie wird aufs Vergangene und in
die Zukunft geschaut. Die erste Kerze dient dazu, schlechte
Erinnerungen aus dem vergangenen Jahr loszulassen. Die
Erinnerungen aufschreiben, während die Kerze brennt,
anschließend das Papier verbrennen. Zweite Kerze anzün-
den, um sich an die schönen Dinge des letzten Jahres zu
erinnern. Rückblick notieren und, während die Kerze
brennt, vorlesen. Jetzt dazu die dritte Kerze anzünden. Auf
ein Papier die großen Ziele für das kommende Jahr schrei-
ben und auch die kleinen Wünsche. Beide Notizen, die
schönen Erinnerungen und die Ziele, kommen anschließend
in einen Umschlag und werden bis zum nächsten Silvester
verwahrt. Am Ende des Rituals alle drei Kerzen auspusten.
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