Page 3 - Trude und Bärbel .....Männerblues!!!
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Bärbel: „Wo ist Trude? Wir waren verabredet!“ Friedhelm: „Selbstlos bist Du mal wieder, unfassbar.
Aber wenn sie gerade fährt, ist es doch kein guter
Friedhelm: „Euer Hochwohlgeboren ist sich wohl zu
Plan, sie anzurufen.“
fein zum Grüßen? Hallo erstmal!“
Bärbel: „Quatsch nicht, wähl endlich!!!“
Bärbel: „Lass die Floskeln. Der Weg hier hoch ist
anstrengend genug. Komm zur Sache Friedhelm. Hast Friedhelm kramte in seiner Innentasche nach dem
Du sie nun gesehen oder nicht?“ Handy und bemerkte tatsächlich, dass seine Hände
vor Aufregung zitterten. Es verging eine gefühlte
Friedhelm: „Mein Gott Bärbel!!! Bist Du heute wieder
Ewigkeit, bis sich der Ruf aufbaute und das
gut drauf. Hat Dein Dackel Blähungen, oder was?
Freizeichen zu hören war. Friedhelm warf Bärbel den
Trude kommt nicht. Sie braucht wohl mal etwas Wind
Blick eines verzweifelten Befehlsempfängers zu und
um die Nase und will ihr Gehirn freipusten. Was auch
hatte in Sekundenschnelle Trude am anderen Ende.
immer dieses kryptische Getue bedeutet. Fährt sie
neuerdings Fahrrad?“ Friedhelm: „Wo um Himmels Willen bist Du? Wir
machen uns Sorgen!!!“
Bärbel verzog nachdenklich ihr Gesicht, was
Friedhelm an die Clownsmaske des Jokers erinnerte. Trude: „Du, nimm es mir nicht übel, aber ich kann
jetzt nicht.“
Bärbel: „Hat sie das genauso gesagt?
Trude hörte sich verheult an, was Friedhelm
Friedhelm: „Was? Das mit dem Fahrrad? Lass sie
aufhorchen ließ. Er stand auf, jeder Muskel
doch. Vielleicht ist sie auch auf den Berg gekraxelt. Da
verkrampfte sich, aber seine Stimme wurde ganz
ziehts immer.“
ruhig.
Bärbel: „Nonsens, wenn sie sagt, sie will ihr Gehirn
Friedhelm: „Sag mir, wo Du bist. Bitte!!! Ich komme
freipusten und braucht Wind um die Nase, dann ist
zu Dir.“
sie mit dem Motorrad unterwegs. Die fährt doch
nichts, was nicht in irgendeiner Form von einem Trude: „Lasst mich doch alle in Ruhe. Ich habe einfach
Motor angetrieben wird. Schon gar kein Fahrrad!“ keine Kraft mehr.“
Friedhelm: „Sie macht was? Also die Frau ist doch Trude legte zu Friedhelms und Bärbels Entsetzen auf.
nicht mehr zu retten! In dem Alter? Was soll das Friedhelms Blick sprach Bände. Nicht zuletzt, weil er
denn! Sie hat doch ein Auto!“ Bärbel noch nie mit einem derart besorgten
Gesichtsausdruck gesehen hatte. Sie schüttelte wie
Bärbel: „Mit dem kann man sich aber nicht das Hirn
fremdgesteuert den Kopf und wurde immer nervöser.
freipusten. Das braucht sie immer, wenn ihr mal
wieder jemand die Suppe verhagelt. Emotional, weißt Friedhelm: „Raus mit der Sprache. Du weißt doch
Du? Da sollte man sich schon mal Sorgen machen. was. Und jetzt keine Ausflüchte. Dir ist hoffentlich
Nicht so um das Motorrad, sondern um ihre inneren klar, dass sie uns jetzt braucht?“
Dämonen, die sie dann reihenweise abschlachtet.“
Bärbel: „Überleg doch mal selber. Hast Du sie
Friedhelm: „Du sprichst aus Erfahrung, nehme ich mal irgendwann mal nicht rational handeln sehen? Wird
an? Bis jetzt hatten wir ja nur das Vergnügen mit schon nichts passiert sein.“
Deinen Dämonen.“
Friedhelm: „Ähm, naja nein, oder doch?
Bärbel: „Und ich befürchte, genau da sind wir dann Normalerweise bringt sie ja nichts aus der Fassung.
auch schon voll beim Thema!!!“ Außer….
Friedhelm: „Sie fährt tatsächlich Motorrad?“ Bärbel nickte schon zustimmend und beide sprachen
es gleichzeitig aus:
Bärbel: „Mein Gott Friedhelm. Wir leben doch nicht
mehr im Mittelalter. Höchstens im mittleren Alter! Friedhelm und Bärbel: „Männer!!!“
Ruf sie lieber mal an. Nur zur Sicherheit. Sonst heißt
Bärbel: „Diese Sahneschnitten sind noch mal ihr
es hinterher, wir hätten uns nicht gekümmert!!!
Tod!!!“
Friedhelm sah man förmlich an, dass ihn die
Erleuchtung überkam.