Page 122 - Dez2017
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Zwölf Stunden Auslauf
Damit die Tiere auch im Stall auf dem Trockenen stehen, rückt Sohn Matthias Haas mit dem Hofschlepper samt Häcksler an und bläst frisch gehäckseltes Stroh auf die Lauf äche. „Sauberkeit im Stall und in den Tränken und trockener Stallboden ist die Hygienevoraussetzung, deshalb blasen wir das Strohhäcksel auf den Stallboden“, informiert uns der Züchter. Doch die Ungeduld bei den Gänsen bleibt, sie wollen raus auf die grüne Wiese. „Unsere Gänse lieben die Freiheit, sind in der Regel zwölf Stunden am Tag draußen,, erläutert Dieter Haas die Hofabläufe.“ Rund 800 bis 1.000 Gänse nennt er auf dem Lärchenhof sein eigen, darüber hinaus züchtet er im kleineren Umfang französische Flugenten, Puten, Masthühner und Legehennen. Alle Tierarten sind in Ställen und auf den Grün ächen voneinander getrennt.
Wiesen rund um den „Lärchenhof“
Im hessischen Main-Kinzig-Kreis liegt die kleine Gemeinde Oberissigheim. Weit außerhalb, inmitten von Wiesen, hat sich der „Lärchenhof“ angesiedelt. Seit 30 Jahren züchtet die Familie Haas Ge ügel. Die Aufzucht der Gänse beginnt alljährlich Mitte Mai. Da werden in Oberissigheim die Gössel von einer Brüterei aus Norddeutschland angeliefert. Ohne Verzögerung geht es in den vorgeheizten Stall unter einzelne Rotlichtinseln. Breit muss die beheizte Fläche sein, damit die zierlichen Gössel nicht zu eng zusammenrücken und sich dabei selbst ersticken. Häu g wird die Einstreu gewechselt, damit die Tiere im Trockenen sitzen. Nach sechs Wochen folgt bei gutem Wetter die stundenweise Gewöhnung an das Freiland. Solange die Tiere noch nicht be edert sind, vertragen sie keine Nässe und keinen Regen, würden auskühlen, erkranken oder gar sterben.
Mit 30 Gänsen  ng alles an
Die Gänsezucht begann mit einer kleinen Herde von 30 Dithmarscher Gänsen. Die Idee für das Freilandge ügel ist aus der Not in der Landwirtschaft entstanden, berichtet Dieter Haas den Werdegang seines Hofes. „Vor 30 Jahren hatten wir noch einen reinen Milchbetrieb. Durch den Preisverfall der Milch und die Einführung der Mengenkontingente mussten wir uns einen neuen Weg suchen.“ Familie Haas begann mit dem Abenteuer „Gänsezucht“. Gleichzeitig
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