Page 28 - Leinen los 05/2025
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Mensch.Schifffahrt.Meer.
Reeder fordern verstärkte Marinepräsenz US-Präsident droht mit Strafzöllen für in China gebaute Schiffe
Hans Jürgen Witthöft
Beim Verband Deutscher Reeder (VDR) hieß es bei seiner Jahres- pressekonferenz in Hamburg, „als füh-
rende Exportnation und zugleich roh- stoffarmes Land sind wir auf gesicherte und freie Handels- und Seewege ange- wiesen“. Notwendig sei deshalb eine
maritime Sicherheitsstrategie sowie eine intensivere Kooperation zwischen den Sicherheitsbehörden und der Han- delsflotte. „Sicherheit kostet – Zögern kostet mehr“, so der VDR. Wachsende Spannungen auf Seewegen weltweit ber- gen das erhebliche Risiko „von Angrif- fen auch auf deutsche Handelsschiffe und Blockaden wichtiger Seestrecken für den deutschen Im- und Export“. Immerhin erfolgen rund 60 % der deut- schen Ex- und Importe auf dem See- weg. Das könne laut VDR als Beleg dafür genommen werden, wie essenziell wich- tig ein funktionierender Seehandel und eine wettbewerbsfähige Handelsflotte seien.
Die überwiegend mittelständischen fast 290 deutschen Reedereien besitzen der- zeit 1764 Schiffe, dabei haben 80 % dieser Unternehmen laut VDR weniger als zehn Schiffe. Weltweit gesehen rangiert die deutsche Handelsflotte auf Platz sieben. Jedes zweite Schiff der deutschen Han- delsflotte fährt dabei unter der Flagge eines EU-Landes. Außer der deutschen (258) wird die portugiesische Flagge (399) bevorzugt. Aus Kostengründen sind jedoch zahlreiche Schiffe auch im Karibik- Inselstaat Antigua und Barbuda sowie tra- ditionell in Liberia registriert.
Wie man aus den Zahlen des VDR schlie- ßen kann, fahren weniger, dafür aber grö- ßere Schiffe in der deutschen Handels- flotte. Sie besteht zu etwa 20 % aus Neu- bauten. Nach Angaben des Verbandes
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Grafiken: Hapag-Lloyd


































































































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