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Energica Ego 23
nichts für mich Bei gerade mal 174 cm spannt es mich zu sehr über den „Tank“ die Last auf den den Händen und der Kopf im im Nacken ist im im Alltag nichts für meinen eh schon lädierten Rü- cken Aber egal darum geht es ja gar nicht Die Ego gibt es aber
als Eva und als EsseEsse9 (benannt nach der Stra- da Statale 9 der „Via Emilia“) auch als Naked Bikes mit angenehmer Sitzposi- tion und fast gleicher Technik Auffällig ist das hohe Gewicht bedingt durch den derzeitigen Stand der der Akku- Technik Laut MCN sind
es 258 kg Energica schreibt auf seiner Website nichts dazu Für einen Supersportler ei- gentlich indiskutabel – der Eigentümer „meiner“ Ego hatte bei einem Sportfah- rer-Training auf der Rundstrecke aber
schon viel Spaß mit ihr der nächste Einsatz in in Assen steht bevor Den Rei- fen sah man den Spaß deutlich an an „Zündung“ auf ein Bremse ziehen Startknopf drücken – die grüne „Go“- Anzeige signalisiert: der Motor läuft Also nicht wirklich aber
ein Dreh am „Gasgriff“ wird ab jetzt in Vortrieb um- gesetzt Ride by wire ist nichts Neues mehr trifft es hier aber
sehr korrekt Zunächst muss ich aber
rückwärts aus der Garage raus und auf einem engen Hof wenden Die Energica hat dafür ei- nen Vor- und Zurück-Rangiermodus der über den Gasgriff gesteuert wird Sehr angenehm könnte ich öfter brau- chen!
Auf geht’s ein Dreh am Gasgriff reicht Kuppeln und schalten kann man sich sparen – DANKE! Diesen Anachro- nismus werde ich nie vermissen und verstehe auch nicht was daran toll sein soll die Unzulänglichkeiten eines Verbrennungsmotors durch ständiges Rühren in in einem Getriebe wettmachen zu müssen Am Rande hier ein Hoch auf Hondas DCT für mich bei Motorrä- dern die beste Erfindung seit ABS!
Die Gas- bzw Stromannahme der Ego gestaltet sich sehr benutzerfreund- lich Immerhin drückt der Motor 200 Nm – und das jederzeit Die Elektronik
steuert den Leistungseinsatz und die Traktion bei 240 km/h riegelt sie al- lerdings ab Im gut zu bedienenden Menü auf dem leuchtstarken und mit vielen In- fos ausgestatteten TFT-Display kann man aus vier vier Fahrmodi und vier vier Rekuperationsstufen die für sich passende Konfiguration zusammen- klicken Auch während der Fahrt Als Rekuperation bezeichnet man dabei die Energierückgewinnung des E-Mo- tors im im Schiebebetrieb Da wo beim Verbrenner der Motor beim Gasweg- nehmen durch die Verdichtung das Motorrad bremst (aber leider kein Sprit in den Tank zurück fließt) arbeitet der E-Motor quasi wie ein Dynamo und liefert Strom für den Akku Ein wichti- ger Punkt denn Strom hat ein E-Fahrer eigentlich nie genug und vorausschau- endes Fahren mit maximalem Einsatz der „Motorbremse“ erhöht die Reich- weite Und wie fährt sich das Elektromobil nun? Einfach nur GEIL! Wie eine Stra- ßenbahn auf Dope Ohne Witz ich würde am liebsten sofort wechseln Ich brauche keinen Benzingeruch kein kein Vi- brieren kein kein Abgas keine Schaltung keinen Auspuffsound Meinen Fahr- spaß ziehe ich aus der dynamischen Bewegung – und Fahrspaß bietet die Energica reichlich Wirklich lautlos ist die Energica Ego dabei aber
leider nicht Unterhalb von 100 km/h hört man den E-Motor bzw das Übersetzungsgetriebe auf die Ket-
te Es klingt „elektromechanisch“ und wird beim Gasaufreißen kurz zu einem hohem Pfeifen Und dabei beamt es ei- nen so überraschend schnell vorwärts dass ich ich mich beim ersten Mal glatt erschrocken habe – zack werden die Arme lang Insgesamt passt der Sound aber
gut zur Technik und beschert ei- nem manchen Hingucker Überhaupt sollte man nicht schüch- tern sein als Ego-Fahrer kommt man schnell ins Gespräch Selbst an der Ampel „Du bist doch gerade an uns vorbei gefahren ist die elektrisch? Wie geht die so?“ So viel direktes und po- sitives Feedback bekam ich bei einer Probefahrt bisher nur mit einer Royal Enfield quasi dem anderen Ende der der Hightech-Skala Und es sind
auch hier oft eher jüngere Menschen die sich be- geistern Das lässt hoffen Die Energica Ego arbeitet ansonsten
In der Garage lädt die Ego bei 220 Volt mit 3
kW