Page 20 - 2021 - Fs Meyer Ma u Hu CLP - Goldene Hochz Gesamtwerk - PDF - 0000_Classical
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L u d w i g s l u s t



                                      Wassersprünge im Kanal

                                               Der Bucklige, der Mönch

                                       F o n t ä n e n    -    W e i ß e   B a n k

                          Stadtkirche  –  Schloss  –  Kanal  –
                          Frische, Belebung durch Nässe überall -
                          unter Bäumen,  zwischen hängendem und ruhendem Grün !
                          Sich hinziehend durch eine lang hinführende Öffnung der Erde,
                          hier und da Sprünge machend,
                          plätschernd,  rauschend , alles in sich spiegelnd,
                          was oberhalb ruht und sich bewegt.

                                      Die erste Brücke unterquerend
                                      verschwindet es, das Zusammenhaltende,

                                      sich immer wieder Teilende, ständig sich Bewegende
                                      unter die Erde   -   nicht zu tief.

                                   Der    Mönch    hat es in sich aufgenommen,
                                   um es sogleich auszuspeien, gradlinig in die Luft,
                                   die im Frühjahr sich erwärmende, im Sommer warme,
                                   die sich im Herbst abkühlende und im Winter kalte Luft.


                            Der   Mönch,   eine  Fontäne    im  Wasserlauf,
                            wirkt berauscht und berauschend auf Seher.
                            Der Seher empfindet Frische, Kühle wie Wärme zugleich,
                            und doch mehr Wärme im Sommer und Kälte im Winter.

                  Sich aufbäumend, sich wehrend , nicht verstehend,
                  warum er nicht soll fließen, sich bewegen und rauschen,
                  warum er soll ruhen, Gestalt annehmen, dem Seher gar zusehen;


                                so stellt er sich dar, so ergibt er sich
                                an wenigen Wintertagen seinem Schicksal !
                                Er, der Bucklige, der zu            Eis  gewordene,

                                                  der        M ö n c h  !
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