Page 24 - SitzPlatzFuss GESUNDHEIT
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Als renale Ursachen, die das Nieren-
gewebe und die für die Filtration des Urins verantwortlichen Strukturen zer- stören, kommen endogene (körpereige- ne) oder exogene (körperfremde) Toxine sowie eine akute Nierenentzün- dung infrage. Letztere kann durch bak- terielle Infektionen, zum Beispiel bei einer Leptospirose und Virusinfektion wie die ansteckende Leberentzündung des Hundes, Herpes oder Staupeinfek- tion entstehen. Aber auch Gefäßent- zündungen oder allergische Reaktionen auf Medikamente können verantwortlich sein. Körpereigene Toxine können bei bestimmten Erkrankungen freigesetzt werden und toxisch auf die Nieren wirken. Die Gefahr besteht beispiels- weise bei folgenden Erkrankungen des Hundes:
• Darmverschluss
• Bauchfellentzündung
• Lebererkrankungen
• Bauchspeicheldrüsenentzündung • Gebärmuttervereiterung
• Geburtskomplikationen
• Diabetes mellitus
Als exogene Toxine, die eine der häu- figsten Ursachen einer akuten Nieren- schädigung sind, wirken zum Beispiel Schwermetalle wie Quecksilber, Blei, Arsen, Cadmium und Thallium sowie bestimmte Medikamente oder eine Überdosierung mit Vitamin D. Auch die Aufnahme von Giftpflanzen, die nierentoxisch wirken, ist eine mög- liche Ursache.
Postrenale Ursachen lösen einen Rückstau des Urins aus, sodass dieser nicht ausreichend über die Harnwege ausgeschieden werden kann. Hierfür können Erkrankungen verantwortlich sein, die die Harnwege blockieren, wie Harnsteine im Harnleiter oder in der Harnröhre, Abszesse oder Tumoren der Harnwege, Erkrankungen der Prostata, die zu einer Größenzunahme der Prost- ata führen, Traumata oder eine Blasen- lähmung. Aber auch ein Riss der harn- ableitenden Wege, beispielsweise eine Verletzung der Blase infolge eines Trau- mas, kann für die Erkrankung verant- wortlich sein.
Symptome
Das klinische Bild eines Hundes mit akutem Nierenversagen ist unspezi-
Gesteigerter Durst und vermehrter Urinabsatz sind klassische Symptome einer Harnvergiftung. (Foto: shutterstock.com)