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 hund und GEsundhEit | Was tun, Wenn die niere versaGt?
  fisch und ähnelt dem eines Hundes mit chronischem Nierenversagen, sodass Letzteres im Rahmen der Diagnostik ausgeschlossen werden muss. Mögli- che Symptome sind druckschmerzhafte Nieren, Abmagerung und eine reduzier- te Urinausscheidung des Hundes. Häu- fig lassen sich auch Apathie, Schwäche, Erbrechen und Durchfälle bei einer akuten Nierenschädigung beobachten. Klassische Symptome einer Harnvergif- tung wie gesteigerter Durst, vermehrter Urinabsatz und eine Austrocknung des Hundes stehen nicht unbedingt im Vor- dergrund des Krankheitsgeschehens und können daher übersehen werden.
Diagnostik
Aufgrund des Vorberichts des Besitzers und der Befunde der allgemeinen Unter- suchung des Hundes kann die Diagnose anhand der Blut- und Urinuntersuchung gestellt werden. Eine Röntgen- und Ultraschalluntersuchung kann zur Ursa- chenfindung herangezogen werden.
Therapie
Die akute Niereninsuffizienz ist ein Notfall und setzt eine Überweisung in eine Klinik oder Praxis voraus, die eine intensivmedizinische Versorgung des Hundes gewährleisten und den Hund stationär versorgen kann. Die Auslöser müssen umgehend eliminiert oder behandelt werden. Im Fall einer Vergif- tung sind umgehend an das Gift adap- tierte Entgiftungsmaßnahmen zu tref- fen und, sofern vorhanden, ein Gegengift appliziert werden. Zudem müssen sofort Maßnahmen ergriffen werden, die als Voraussetzung für die Regeneration der Nieren infrage kom- men. Ziel ist es, den Hund so lange optimal zu unterstützen und am Leben zu erhalten, bis sich die Nieren erholt haben und die harnpflichtigen Subs- tanzen wieder mit dem Urin ausschei- den können.
Prognose
Prärenale und postrenale Ursachen füh- ren oftmals zu einer reversiblen Nieren- schädigung, die, sofern sie rechtzeitig erkannt und therapiert wird, reversibel ist. Werden jedoch innerhalb von Stun- den oder wenigen Tagen keine Gegen- maßnahmen ergriffen und keine Therapie eingeleitet, kommt es zu einer schweren Schädigung des Nierengewebes.
Bei schweren Nierenschäden, die durch renale Ursachen entstehen, ist die Reversibilität des Nierenschadens auch bei sofortigem Eingreifen hingegen fraglich. Die Prognose ist ungewiss und im Falle eines Versagens der Harnpro- duktion und -ausscheidung ungünstig. Das akute Nierenversagen erfordert eine intensivmedizinische Betreuung des Hundes und eine langfristige The- rapie. Sie ist daher mit einem hohen finanziellen Aufwand verbunden und birgt trotz aller eingeleiteten Maßnah- men immer das Risiko einer tödlich verlaufenden Harnvergiftung. Als Fol- geschaden der akuten Niereninsuffizi- enz kann es zu einem chronischen Nie- renversagen kommen.
chronisches nierenversAgen
Die chronische Niereninsuffizienz ist eine häufige Erkrankung des Hundes, die vermehrt ab einem Alter von sieben
Moderne Diagnostik hilft dabei, den Hund sozusagen von innen zu beleuchtet, um Nierenerkrankungen abzuklären. (Foto: shutterstock.com)
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Jahren auftritt und die häufigste Todes- ursache alter Hunde darstellt. Die Erkrankung tritt allmählich auf, besteht wahrscheinlich über längere Zeit latent, ehe sie aufgrund des fortschreitenden Krankheitsverlaufs dekompensiert, kli- nisch auffällig wird und zum Nierenver- sagen und einer Harnvergiftung des Hundes führt.
Ursachen
Das chronische Nierenversagen ent- steht beispielsweise als Folge einer angeborenen oder erworbenen Nie- renerkrankung des Hundes, aufgrund
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