Page 621 - C:\Users\gstic\Documents\Flip PDF\Enzyklopädie1\
P. 621

• Sie bietet die Möglichkeit auf Erbgut zurück-    Vergleich der Plazenten von Primaten,Hunden und Rindern
              zugreifen,  wenn  es  bei   einem
              Rassehundezuchtverein zu einem genetischen
                                                    Frau,Primat,Nager
              Engpass gekommen ist. Wenn zum Beispiel zu
                                                    70 % der mütterlichen Antikörper gehen   Karnivoren
              Übertypisierung, wie man sie heute häufig bei  auf den Fötus über              5% der mütterlichen Antikörper gehen auf
              Bulldoggen-Rassen in Bezug auf den                                             den Fötus über
              Gesichtsschädel sieht, gekommen ist, könnte
              man auf Samen von Rüden zurückgreifen, die  Fötus
              weniger ausgeprägte brachyzephale Merkmale                                       Fötus
              hatten, um so die Häufigkeit des Auftretens

              von Geburtshindernissen zu begrenzen.

            • Sie gestattet die Rettung einiger Hunderassen,
                                                                Mutter                                      Mutter
            die in der Gefahr stehen, aufgrund eines gerin-
            gen Tierbestandes verloren zu gehen.
                                                                         Fötus           Mutter
                                                    1. Blutgefäß des Fötus
                                                    2. Blutgefäße der Mutter
            DieTrächtigkeitsdiagnostik
                                                    3. Trophoblast                              Wiederkäuer,Sauen,Stuten
            Die Befruchtung einer Eizelle mit einem  4. Antikörper                              Weniger als 2% der Antikörper gehen
                                                    5. Gebärmutterschleimhaut                   auf den Fötus über, sie sind bei der
            Spermium führt zur Bildung eines Eis, das wan-
                                                                                                Geburt sehr anfällig.
            dern und sich mehrmals teilen muss, bevor es
            sich in der Schleimhaut der Gebärmutter ein-
            nistet. Diese Einnistung findet bei der Hündin
            im Normalfall nicht vor dem 17. Tag nach der
            Befruchtung statt, dann bilden sich embryonale
            Bläschen, die im Ultraschall ab der dritten
            Woche (frühestens am 18. Tag) erkannt werden
            können.                                                                 © Service Reproduction/ École Nationale

            Ab der dritten Woche ist es manchmal schon                               Vétérinaire d’Alfort
            möglich, die Embryonen im Bauchraum zu er-
            tasten, wenn die Hündin nicht zu schwer ge-
                                                 Erste Zellteilung nach derVereinigung von Samen und Ei.
            füttert wurde und die Bauchdecke der Hündin
            entspannt ist. Nach fünf bis sechs Wochen
            Trächtigkeit  nimmt  der  Umfang  der
            Gebärmutter so zu, dass er in etwa dem einer
            Darmschleife entspricht. Zu diesem Zeitpunkt
            ist es schwierig, mit dieser Methode eine träch-
            tige Gebärmutter von einer Darmschleife mit
            festem Kot zu unterscheiden.

            Die Hündin sollte nicht vor dem Ende der
            Trächtigkeit geröntgt werden, da das Skelett der
            Föten dazu kalzifiziert und abbildbar sein muss                         © CERCA                              © CERCA
            (ab dem 45.Tag).
                                                 Ultraschallaufnahme einer trächtigen Hündin am Tag 25  ZwischenTag 35 und 50 derTrächtigkeit ist es möglich,die
            Andere Techniken berücksichtigen Verhaltens-  nach der Ovulation; eine Abschätzung der Wurfgröße ist  Gebärmutter der Hündin vorsichtig abzutasten.
                                                 möglich.
            veränderungen bei der Hündin, den Herzschlag
            der Welpen beim Abhören (bei manchen
            Hündinnen in den letzten beiden Wochen der
            Tragzeit zu hören), Veränderungen im Blut
            (Geschwindigkeit  der  Sedimentation,
            Hämatokrit) oder auch die Entwicklung der
                                                                    „Die Hündin sollte nicht vor dem Ende der
            Gesäugeleisten, aber alle erfolgen zu spät oder
            unterliegen zu stark dem Zufall, um als zuver-          Trächtigkeit geröntgt werden, da das Skelett der
            lässige Methode empfehlenswert zu sein.                 Föten dazu kalzifiziert und abbildbar sein muss
                                                                    (ab dem 45.Tag).“
            Aktuell ist dieTrächtigkeitsdiagnostik am ehesten
            mit den Möglichkeiten des Ultraschalls sinnvoll.


                                                                                                                             599
   616   617   618   619   620   621   622   623   624   625   626