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Wirtschaftsstandort sichern und entWickeln | 45
Drei Fragen an ...
Robert abts
Der Rhein-Kreis Neuss hat 2020 ein eigenes Förderprogramm für Inno-
vation und Digitalisierung ins Leben gerufen. Wie wurde das programm
angenommen?
Unser Förderprogramm INNO-RKN ist im Februar 2020 mit dem Ziel
gestartet, die Innovationstätigkeit von kleinen und mittleren Unternehmen
aus dem Rhein-Kreis Neuss zu heben und bei Projekten zu unterstützen. Es ist
Teil unserer „Digitalisierungsstrategie Wirtschaft“, mit der wir uns als Wirt-
schaftsförderung zukunftsfähiger aufstellen. Das Programm ist einzigartig in
Nordrhein-Westfalen und die Antragstellung besonders unkompliziert, so dass
wir 2020 auf große Resonanz gestoßen sind. Die Ideen hinter den Förderungen
sind sehr vielfältig und reichen von der Entwicklung von Softwarelösungen über
Technologie- sowie Marktrecherche, den Aufbau von Online-Plattformen, der
Konstruktion von Maschinen bis hin zur Entwicklung von Prototypen.
Welche zukunftsfähigen Geschäftsfelder ergeben sich durch den Struk-
turwandel im Rheinischen Braunkohlerevier für die Unternehmen und
die Wirtschaftsstruktur im Rhein-Kreis Neuss? robert abts
Geschäftsführer Wirtschaftsförderungs-
Der Rhein-Kreis Neuss ist „Innovationskreis“ in Nordrhein-Westfalen. Das gesellschaft Rhein-Kreis Neuss
ist für uns zugleich Anspruch und Ansporn, wie wir den Strukturwandel gestal-
ten wollen. Wir haben optimale Voraussetzungen, die Stärken unserer Unterneh-
men mit den Chancen des Strukturwandels für eine innovative Wirtschaft zu
verknüpfen. Konkret bedeutet das, Visionen und Ideen einer zukunftszugewand-
ten Wirtschaft anzugehen: Künstliche Intelligenz, Internet of Things, neue For-
men der Mobilität und Energie, Klimaschutz und Nachhaltigkeit, Digitalmedi-
zin. Neues Unternehmertum, Ideen und Produkte sind Impulsgeber für einen
erfolgreichen Strukturwandel und tragen maßgeblich zur Schaffung und dem
Erhalt von Arbeits- und Ausbildungsplätzen bei. Dazu zählt auch die Förderung
eines stärkeren Start-Up-Ökosystems, um neue Geschäftsmodelle zu entwickeln.
Wie schauen die Unternehmen im Rhein-Kreis Neuss nach einem for-
dernden Jahr 2020 in die Zukunft?
Wir sind alle hoffnungsvoll in das Jahr 2021 gestartet, doch der verlängerte
Lockdown stellt eine große Herausforderung dar – sei es durch den Ausfall von
Beschäftigten, unterbrochene Lieferketten oder schrumpfende Absatzmöglich-
keiten. Im Rahmen unseres „Mittelstandsbarometers“, einer jährlichen Unter-
nehmensumfrage, gaben 51 Prozent der befragten Unternehmen an, wirtschaft-
lich von der Corona-Pandemie betroffen zu sein; 27 Prozent waren sogar stark
betroffen. Davon gingen die „Optimisten“ (65 Prozent) von einer eher schnellen
Überwindung der negativen Auswirkungen der Corona-Pandemie aus, während
die „Pessimisten“ damit rechneten, dass die Bewältigung andauern werde. Fakt
ist: Es wird Branchen geben, die noch länger die Folgen spüren werden. Es wird
aber auch in vielen Teilen einen schnellen und dynamischen Re-Start geben,
besonders in der Produktion und in den exportorientierten Sektoren. Ich würde
mich freuen, wenn die Wirtschaftsforschungsinstitute Recht behalten und am
Ende des Jahres 2021 ein dynamischer Anstieg der Wirtschaftsleistung steht.
www.wfgrkn.de