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             Drei Fragen an ...

             Charlotte Loesch


                                              Wie wichtig ist die regionale Zusammenarbeit für die Kulturarbeit des
                                              Rheinisch-Bergischen Kreises?

                                                  Der Austausch mit den FachkollegInnen ist für die Kulturarbeit des Rhei-
                                              nisch-Bergischen Kreises von großer Bedeutung. Dadurch lassen sich gemein-
                                              same Themen für die konkrete Kulturarbeit identifizieren, wie z. B. im vergan-
                                              genen Jahr die Jubiläen von Gottfried Böhm oder Ludwig van Beethoven im
                                              Rahmen von „BTHVN2020“. Kultur hört nicht an der Kreisgrenze auf. Als
                                              Kooperationspartner profitieren wir von Projekten mit überregionaler Strahl-
                                              kraft wie z. B. dem Rheinischen Lesefest „Käpt’n Book“. Dabei können wir als
                                              Partner die bestehende Infrastruktur nutzen. Die Arbeits- und Kostenteilung,
                                              die effiziente Nutzung der zugrundeliegenden Projektstruktur ermöglicht zum
                                              einen eine Ausweitung des jeweiligen Projektes, zum anderen hat es den Vorteil,
                                              dass auch kleinere Institutionen beteiligt werden können: Eine Win-win-Situ-
                                              ation. Gemeinsam gelingt es uns so, viele BürgerInnen an den Veranstaltungen
                                              und Projekten teilhaben zu lassen. Darüber hinaus ist die Kooperationsrunde
                                              Kultur eine Ideenschmiede und wichtiger Impulsgeberin für das kulturpolitische
             charlotte loesch                 Handeln: In Workshops und den Gremiensitzungen werden relevante Themen
             Kulturreferentin                 der nächsten Jahre erarbeitet, Lösungen für spezifische Probleme entwickelt.
             Rheinisch-Bergischer Kreis
                                              mit welchen Highlights präsentiert sich der Kreis im Rahmen des
                                              Verbundprojekts Böhm100?

                                                  Wir haben im Rahmen des „Tags des offenen Denkmals“ die Türen einiger
                                              Böhm-Bauten in Bergisch Gladbach geöffnet und ein begleitendes Rahmen-
                                              programm (Ausstellung, Führungen, Film, Vortrag, Workshops) auf die Beine
                                              gestellt. Natürlich fand dies unter den geltenden Hygienemaßnahmen und
                                              Abstandsregeln statt. Mit dabei waren das Bethanien Kinder- und Jugenddorf,
                                              das Bürgerhaus Bergischer Löwe sowie die Herz-Jesu-Kirche. Dadurch ist zum
                                              einen ein neues lokales Netzwerk entstanden, das auch künftig an dem Thema
                                              „Böhm“ arbeiten möchte, zum anderen haben wir maßgeblich von der dach-
                                              gebenden Struktur des Bundes Deutscher Architekten (BDA) profitiert. So
                                              konnten wir die Werbeplattform und Printmedien nutzen und der Kontakt zu
                                              Fachleuten kam schneller zustande. Die Öffentlichkeit hat das Thema somit auf
                                              unterschiedlichen Wegen sehr stark wahrgenommen. Die Resonanz der Bevölke-
                                              rung war durchweg positiv. Das freut uns natürlich sehr.

                                              Welche Herausforderungen und Themen in der Kulturarbeit halten Sie
                                              zukünftig für besonders relevant?

                                                  Während der Corona-Pandemie wurde besonders deutlich, wie wertvoll
                                              Kulturarbeit für die Gesellschaft ist. Es darf nicht noch einmal passieren, dass sie
                                              von jetzt auf gleich vom gesellschaftlichen Leben abgeschnitten wird. Gleichzei-
                                              tig haben wir alle aber auch gesehen, wie fragil und prekär das System ist, in dem
                                              Kulturschaffende wirken und arbeiten. Darum wird eine Herausforderung darin
                                              bestehen, Resilienz aufzubauen und flexibler auf neue Situationen zu reagieren.
                                              Wir haben viel aus der Krise gelernt: Hybrides Arbeiten und Veranstalten muss
                                              in der Kultur selbstverständlicher werden. Digitalisierung hat hier also eine
                                              demokratisierende Funktion. Insofern sollten wir neue, hybride Formate und
                 www.rbk-direkt.de            innovative Ideen der Kulturschaffenden unterstützen.
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