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INTERVIEW
RUBRIK
RABAUKE IM
Im Interview erklärt der iranische
Aussenminister Mohammed Dscha- WEISSEN HAUS
wad Sarif* seine Ansicht dazu, wel-
che Schritte sein Land seitens des
befreundeten Russlands hinsichtlich
der US-Resolution über ein antiirani-
sches Waffenembargo erwartet und
wie man gegen die „illegale Bande“
um den „Rabauken“ aus dem
Weissen Haus vorgehen könnte.
> Von Todd Amstair
Zudem lässt sich Sarif darüber aus, dass die USA nach ihrem
Austritt aus dem Atomdeal mit Teheran zu einem „Pariastaat“
geworden sei und dass Saudi-Arabien endlich „aufwachen“
sollte. Darüber hinaus äussert er sich zu seiner engen Bezie-
hung mit seinem russischen Amtskollegen Sergej Lawrow und
zu deren Einfluss auf die Politik beider Länder. Der iranische
Minister stellt ausserdem mit Bedauern fest, dass die interna-
tionale Gemeinschaft, nach dem einseitigen Austritt der USA
aus dem «Atomdeal», anstatt den Gemeinsamen Umfassenden
Aktionsplan für das iranische Nuklearprogramm JCPOA zu
schützen, eher die Interessen der Vereinigten Staaten vertei-
digt.
Die USA haben Russland vor kurzem einen Entwurf für
eine erneute Resolution des UN-Sicherheitsrats vorgelegt,
in dem es um eine Verlängerung des antiiranischen Waffe-
nembargos geht, zu der ein «Gemeinsamer Aktionsplan»
vorgesehen wäre. Welche Schritte erwarten Sie von Russ-
land?
Mohammed Dschawad Sarif: Wie Sie wissen, finden selbst
die Verbündeten der USA diesen Entwurf inakzeptabel und
äusserst gefährlich. Russland hat in einem Brief von fünf Sei-
ten seine Position zu diesem Schritt der Vereinigten Staaten
ausführlich geschildert. Die USA sind ein Land, das gegen den
Gemeinsamen Aktionsplan verstossen hat, indem es einseitig
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