Page 32 - FEDPOL_Jahrtesbericht_18
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Internationale Kooperation  Eigentlich sollte es ein Kinderspiel sein,
                         wichtige Informationen über gefährliche Kriminelle abzugleichen,
                         über die verschiedene Länder verfügen. Aber die Realität ist für die
                         europäischen Polizeien komplizierter. Wenn ein Polizist heute eine
                         Information sucht, muss er mehrere Systeme einzeln abfragen. Dank
                         der Interoperabilität wird er aber in Zukunft mit einem Klick
                         Kriminelle mit Mehrfachidentitäten entlarven können.




       Wenn die Maus die





       Katze fängt





















        Alexandre B. hält sich in der   Er hat seine Taten in mehreren   Der gebürtige Nigerianer muss in   Einige Wochen später beantragt
        Schweiz auf. Er begeht mehrere   Kantonen verübt und ist diversen   sein Heimatland zurückkehren.   eine Person mit dem Namen Ro-
        Straftaten und ist im Strafregister   Polizeistellen bekannt. Er ist im   Gegen ihn wird eine Einreisesperre   bert T. bei der finnischen Botschaft
        wegen Drogenhandel verzeichnet.  nationalen Informationssystem   verhängt, die von der Schweiz im   in Nigeria ein Schengen-Visum.
                                   RIPOL registriert.         SIS eingetragen wird. (Das Schen-
                                                              gener Informationssystem enthält
                                                              Angaben über Personen, nach
                                                              denen gefahndet wird, die mit ei-
                                                              ner Einreisesperre belegt sind oder
                                                              vermisst werden, aber auch über
                                                              schengenweit gesuchte Fahrzeuge
                                                              oder Gegenstände.). Er darf weder
                                                              in die Schweiz zurückkehren noch
                                                              den Schengenraum betreten.






                                                                                        In Zukunft wird Robert T.
                                                                                        aber dank der Interoperabilität als
                                                                                        Alexandre B. identifiziert. Er wird als
                                                                                        gefährlicher Krimineller erkannt, der
                                                                                        wegen diverser Straftaten nicht in
                                                                                        den Schengenraum einreisen darf.














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