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Internationale Kooperation Eigentlich sollte es ein Kinderspiel sein,
wichtige Informationen über gefährliche Kriminelle abzugleichen,
über die verschiedene Länder verfügen. Aber die Realität ist für die
europäischen Polizeien komplizierter. Wenn ein Polizist heute eine
Information sucht, muss er mehrere Systeme einzeln abfragen. Dank
der Interoperabilität wird er aber in Zukunft mit einem Klick
Kriminelle mit Mehrfachidentitäten entlarven können.
Wenn die Maus die
Katze fängt
Alexandre B. hält sich in der Er hat seine Taten in mehreren Der gebürtige Nigerianer muss in Einige Wochen später beantragt
Schweiz auf. Er begeht mehrere Kantonen verübt und ist diversen sein Heimatland zurückkehren. eine Person mit dem Namen Ro-
Straftaten und ist im Strafregister Polizeistellen bekannt. Er ist im Gegen ihn wird eine Einreisesperre bert T. bei der finnischen Botschaft
wegen Drogenhandel verzeichnet. nationalen Informationssystem verhängt, die von der Schweiz im in Nigeria ein Schengen-Visum.
RIPOL registriert. SIS eingetragen wird. (Das Schen-
gener Informationssystem enthält
Angaben über Personen, nach
denen gefahndet wird, die mit ei-
ner Einreisesperre belegt sind oder
vermisst werden, aber auch über
schengenweit gesuchte Fahrzeuge
oder Gegenstände.). Er darf weder
in die Schweiz zurückkehren noch
den Schengenraum betreten.
In Zukunft wird Robert T.
aber dank der Interoperabilität als
Alexandre B. identifiziert. Er wird als
gefährlicher Krimineller erkannt, der
wegen diverser Straftaten nicht in
den Schengenraum einreisen darf.
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