Page 30 - Magazin_Bildungswerkstatt_2_feb2021
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INTERVIEW
zierteren Weg ein. Wir haben viel gelernt von der dierenden der Pädagogischen Hochschule Schaff-
ersten Welle im Frühjahr. Das müssen wir nun an- hausen habe ich gesagt, dass ich mir wünsche,
wenden. Wir sind uns bewusst: Die Massnahmen dass sie auf ein unterstützendes, wertschätzen-
sind einschneidend und greifen stark in die indivi- des schulisches Umfeld treffen mögen. Sie ha-
duelle Freiheit und in die Wirtschaftsfreiheit ein. ben sich für den wunderbaren Beruf des Lernens
Eines ist sicher: Diese Pandemie wird weltweit entschieden. Das ist eigentlich eine Vorgabe fürs
grosse wirtschaftliche, gesundheitliche und ge- ganze Leben. Lebenslanges Lernen ist Programm,
sellschaftliche Schäden hinterlassen. Wir wollen ja eine Grundeinstellung und gilt gerade im von
sie in allen Bereichen so klein wie möglich halten. Lehrerinnen und Lehrern gewählten Beruf.
Ich bleibe aber zuversichtlich. Im Klassenzimmer
Lehrpersonen sind wichtige Stüt- gehen jeden Tag
Wo sehen Sie die grössten zen der Gesellschaft. Menschen mit ganz
Herausforderungen für die verschiedenen Per-
Lehrpersonen in der heuti- sönlichkeiten und
gen Zeit? Schuhgrössen aufei-
nander zu und schaffen damit einen eigentlichen
Für mich waren und sind die Lehrerinnen und Beziehungsraum. Die Lehrerin, der Lehrer nimmt
Lehrer stets sehr wichtige Stützen der Gesell- in diesem Beziehungsraum die Führung und die
schaft. Die Politik und die Gesellschaft tut gut da- Verantwortung wahr und definiert Regeln, Gren-
ran, den Pädagoginnen und Pädagogen Sorge zu zen und Freiräume – sie bestimmen unter Be-
tragen und ihnen mehr Wertschätzung entgegen rücksichtigung der einzelnen ihr anvertrauten
zu bringen. Kinder und der schulischen Vorgaben, welcher
In meinen letzten Worten an die Adresse der Stu- Raum von wem und wie geöffnet, eingenommen,
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