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| Lernen von den Besten – Best Practice Beispiele Schneelen AG
Passgenaue Weiterentwicklung erfolgskritischer Kompetenzen
Geschäftsleitung und Führungskraft wissen nun, was getan werden muss, damit die Ver- triebsleiterin notwendige Kompetenzen schärfen, Kompetenzlücken schließen und ihre Performance und die ihres Vertriebsteams steigern kann. Damit sie die so notwendige Kompetenz „Veränderungsinitiative“ entwickeln kann, sollte sie an ihrer Selbstsicherheit arbeiten und ihr Durchsetzungsvermögen verbessern. Aber auch ihre konkreten Change- management-Fähigkeiten müssen ausgebaut werden. Und darum wird Sabine Schmidt in naher Zukunft ein Einzelcoaching absolvieren, ein Seminar und einen Change-Workshop besuchen. In dem Seminar und dem Workshop erweitert sie ihr Wissen, beschäftigt sich mit Veränderungstools und trainiert Umsetzung und Aktualisierung des Wissens. In dem Coaching arbeitet sie an ihren Persönlichkeitseigenschaften und Verhaltensweisen, um ihre Kompetenzlücken zu schließen – auch bezüglich der Veränderungsinitiative, ohne die es ihr nicht gelingen wird, weiter einen substanziellen Beitrag zur Verwirklichung der Unternehmensvision zu leisten. Eine Situation im Übrigen, die auch Sabine Schmidt nicht glücklich macht, denn sie will ja gerne zu den „Top-Performern“ gehören. Jetzt weiß sie, was genau sie noch dazulernen muss. Ausstieg aus der Frustspirale!
Strategische Erfolgsmodelle für das ganze Unternehmen erstellen
Dieser Prozess, den wir gerade am Beispiel der Vertriebsleiterin kennengelernt haben, sollte im gesamten Unternehmen durchgeführt werden, also am besten für jede Position und für jeden Mitarbeiter; zumindest aber für die Schlüsselpositionen. Basis dafür ist das so genannte Strategic Success Modelling („Erstellung strategischer Erfolgsmodelle“): Ein strukturierter, moderierter Prozess, indem unternehmensintern Kompetenzmodelle für die entsprechenden Schlüsselpositionen erarbeitet werden. Für jede Jobgruppe, für jede Abteilung – sei es nun Marketing, Einkauf, Verwaltung, Controlling oder eben Ver- trieb – und für jede Hierarchieebene beginnend bei den Führungskräften werden im Laufe des SSM-Prozesses die erfolgskritischen Kompetenzen festgelegt.
Die vierte Frage: Welche Vorteile hat diese Strategie zusätzlich?
Die strategische Herangehensweise an Bildungsmanagement im Unternehmen mit dem Einsatz eines Kompetenzmanagementsystems hat neben der effizienten Umsetzung der unternehmerischen Zielvision in gesteigerte Mitarbeiterperformance weitere positive Ef- fekte: Viel höhere Zufriedenheit der passgenau geförderten Mitarbeiter, passgenaueres Finden neuer Mitarbeiter, schnellere Einarbeitung neuer Mitarbeiter auf Basis vorlie- gender Kompetenzprofile in den Jobdescriptions, geringe Fluktuationsraten und höhe- re Identifikation der Mitarbeiter und Führungskräfte mit dem gemeinsamen Erfolgsziel. Denn Bildungsmanagement ist immer auch eine positive Maßnahme der Wertschätzung – und damit der Mitarbeiterbindung.
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KAPITEL 4