Page 66 - 2023-02-01_IHK_EBook
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                 Was wurde aus ... | 66
... dem „Great Berlin Wheel“?
Das ganz große Rad wollte Berlin dre- hen. Das ganz, ganz große Rad. Grö- ßer als das Londoner Vorbild „London Eye“, das seit März 2000 zu einer der, nun ja, größten Attraktionen der bri- tischen Hauptstadt zählt. Um ganze 50 Meter wollten die Investoren in Berlin das Riesenrad an der Themse überbieten, stolze 185 Meter waren geplant. Ja, waren. Außer einem symbolischen Spatenstich mit dem damaligen Regierenden Bürgermeis-
ter Klaus Wowereit 2007 und aller- hand Kuriosem kam wenig rum. Es hat etwas von einem klischeehaften Filmdrehbuch, dass das Geld der Anle- ger – mehr als 10.000 kauften Anteile für etwa 208 Mio. Euro – unter ande- rem in die Karibik umgeleitet wurde, wie Recherchen der rbb „Abend- schau“ 2010 offenbarten. Das Grund- stück erwarb nach dem Scheitern des Riesenrads ein Münchner Projektent- wickler und plant dort einen „urba-
nen Campus“: circa 150.000 Quad- ratmeter Geschossfläche mit Büros, Wohnungen und Räumen für die angrenzende TU Berlin. Ende 2021 präsentierten BVG, Senat und Inves- toren-Vertreter die überarbeiteten Pläne für die „Hertzallee Nord“. Jetzt also Hochhäuser statt hochfliegen- der Visionen, Fortsetzung folgt. Am 14. Februar, dem weltweiten Tag des Riesenrads, kann man noch einmal zurückdenken ans große Rad. hart
185 Meter
hoch sollte das Riesenrad nahe dem Bahnhof Zoo nach ersten Plänen werden, mit 36 beheizten Gondeln sowie Gastronomie und Geschäften in der „Abflughalle“
Berliner Wirtschaft 01-02 | 2023
    FOTOS: PA/DPA/SÖREN STACHE
  

























































































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