Page 24 - IHK_E_Book_04_2023
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 Heiko Rintelen, Mitglied der Geschäftsführung und Gesellschafter bei FixMyCity
Geodaten weisen
den Weg
Ob Radrouten oder sicherere Schulwege: FixMyCity hebt Datenschätze aus Verwaltungen und OpenStreetMaps für effiziente Verkehrskonzepte
D as Projekt, an dem 104 Daten-, Soft- ware- und Kommunikationsexperten in der Thinkfarm Berlin tüfteln, ist ehrgei- zig: „Wir wollen, dass Berlin und andere
Städte schneller zu Fahrradstädten werden“, sagt Heiko Rintelen, Mitglied der Geschäftsführung und Gesellschafter der FixMyCity GmbH. Digi- tale Werkzeuge sollen es der Verwaltung ermög- lichen, die Verkehrswende und insbesondere die Radverkehrsplanungen effizient und gemeinsam mit den Bürgern umzusetzen. „So beschleuni- gen wir die Entwicklung von Radnetzen, kön- nen Fortschritte besser kommunizieren und die Bürger an den richtigen Stellen konstruktiv ein- beziehen“, sagt Rintelen, dessen Unternehmen für seine IT-Dienstleistungen offene Verwaltungsda- ten ebenso wie die frei verfügbaren Geodaten der OpenStreetMaps (OSM) aus dem Open-Data-Por- tal des Landes Berlin nutzt.
Das Straßen- und Grünflächenamt Fried- richshain-Kreuzberg etwa beauftragte das 2021 gegründete Start-up, Daten zur Sicherheit der Schulwege im Bezirk zu erheben. Die in Karten visualisierten Daten zeigen unter anderem, wie viele Schüler täglich welche Wege zur Schule zurücklegen, wo es zu Unfällen mit Fußgängern kommt, welche Höchstgeschwindigkeiten an den Schulstandorten zugelassen sind. Für Friedrichs- hain-Kreuzberg erfasste FixMyCity zudem den Parkraum, weil weder Zahl noch Lage der Park- plätze bekannt waren. In das neue interaktive Tool könne der Bezirk jetzt laufend Änderungen ein- tragen und die Informationen auf dem neuesten Stand halten, so Rintelen.
Auch außerhalb der Hauptstadt ist die Exper- tise der Berliner Digitalisierungsexperten gefragt. Die brandenburgischen Gemeinden Zeuthen, Eichwalde und Schulzendorf arbeiten unterstützt von FixMyCity an datengestützten Analyse- und Planungsmethoden, um ein interkommunales Radverkehrskonzept zu erproben und weiter- zuentwickeln. Dafür werten die Berliner die frei nutzbaren Geodaten der OpenStreetMaps aus.
Ob ein Unternehmen die vorhandenen Daten- schätze erfolgreich heben kann, hängt für Rintelen von vielerlei Faktoren ab. „Bei Open Data kommt es weniger auf die Quantität an als vielmehr auf die Qualität. Die Datensätze müssen fehlerfrei sein, gute Standards und maschinenlesbare Pro- grammierschnittstellen haben.“ In Berlin gebe es zwar den Willen, möglichst viele Daten zu veröf- fentlichen. „Einige Bezirksverwaltungen nutzen aber die bestehenden Möglichkeiten gar nicht, weil Zugänge, Know-how oder Ressourcen fehlen.“ ■
Gut vernetzt
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Experten tüfteln bei FixMyCity am Umbau von Kommunen zu Fahrradstädten.
Berliner Wirtschaft 04 | 2023
     FOTOS: CHRISTIAN KIELMANN




















































































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