Page 55 - IHK_E_Book_04_2023

Schindler Deutschland hat es Beschäftigten mit privatem Parkplatz ermöglicht, dort kostenlos eine Ladestation für ihr dienstliches E-Fahr- zeug installieren zu lassen. „Das ist enorm wich- tig gewesen für die Akzeptanz des Themas bei den Mitarbeitenden“, sagt Müller. Es sei aber auch nötig, weil sich die öffentliche Ladestruk- tur immer noch als sehr lückenhaft erweise.
So weit sind bislang wenige Unternehmen, aber viele haben sich mit dem Thema ausein- andergesetzt. Diese Erfahrung hat Luisa Arndt von der Berliner Agentur für Elektromobili- tät eMO gemacht. „Für eine erfolgreiche Elek- trifizierung ist eine Analyse des Fahrprofils der Flotte entscheidend“, sagt die Projektmanage- rin. Dabei zeige sich meist recht schnell, dass es nicht nur um E-Autos geht. Auch E-Lastenräder sowie Kleinfahrzeuge unterhalb der Pkw-Klasse werden immer öfter in Betracht gezogen. Solch ein Wechsel hat aus Arndts Sicht gute Chancen
auf Erfolg, wenn er Teil einer ganzheitlichen und nachhaltigen Mobilitätsstrategie ist: „Sollten alle gleichzeitig weiter ihre Dienstreisen mit dem Flie- ger absolvieren, wäre das unpassend.“
Zu den Unternehmern, die ihren Fuhrpark schon umrüsten, zählt Alexander Schad. Der Geschäftsführer des Berliner Business-Cate- rers aveato hat aktuell fünf Elektrotransporter mit aktiver Kühlung, um etwa große Buffets an Geschäftskunden zu liefern. Und er will auch die restlichen 17 Firmen-Fahrzeuge auf E-Mobilität umstellen. „Wir werden unsere Diesel-Transpor- ter altersbedingt austauschen, sodass in vier bis sechs Jahren alle Lieferwagen elektrifiziert sein dürften“, sagt er. Auch kann er sich vorstellen, E-Transporter mit anderen Caterern zu teilen: „Die Stoßzeit unseres Geschäfts mit Businesskun- den ist mittags. Wer Schulen oder Kitas beliefert, ist meist zu anderen Zeiten unterwegs.“ So ließen sich Ressourcen sparen. ■
In vier bis sechs Jahren dürften
alle unsere Lieferwagen elektrifiziert sein.
Alexander Schad
Geschäftsführer aveato
VERLAGSSONDERVERÖFFENTLICHUNG | E-Mobilität | 55
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