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Digitalisierung | 57
nen eines Mindestmaßes an Vertrauen und Glaubwürdigkeit, beispielsweise für den Kauf eines Produktes über Verkaufsplattfor- men. Vertrauen wie Glaubwürdigkeit werden durch sogenannte Reputationssysteme simu- liert: Dazu zählen Kommentare, Likes, Sterne, Empfehlungen oder auch das algorithmische Auswerten von Antwortzeiten. Diese Systeme zielen darauf ab, digitale Reputation zu quan- tifizieren und damit vergleichbar zu machen. Der nur scheinbar objektive Score ist jedoch durch verschiedene Möglichkeiten angreifbar und zum eigenen Vorteil oder zur Schädigung anderer manipulierbar. Allzu bekannte Bei- spiele für ein solches Vorgehen sind das Kaufen von Likes auf sozialen Medien oder gefälschte Bewertungen von Bots.
Management digitaler Reputation
Die Beständigkeit von Reputation macht es schwieriger, diese durch digitale Kampag- nen oder andere Formen von Unternehmens- kommunikation zu beeinflussen. Das Ziel von Online-Reputationsmanagement ist es, länger- fristig ein möglichst widerspruchfreies, posi- tives Bild über verschiedene Kanäle hinweg zu erzeugen. Beispielsweise reicht es für ein Unternehmen nicht, sich auf positive Presse- meldungen zu verlassen, während im Internet über die schlechten internen Arbeitsbedingun- gen diskutiert wird. Es ist eine kontinuierliche Arbeit erforderlich, die über eine längere Zeit das angestrebte Fremdbild des Unternehmens kommuniziert und gleichzeitig Beiträge Exter- ner moderiert.
Fachkräfte und Reputation
Das Internet ermöglicht, sich unkompliziert über potenzielle Arbeitgeber zu informie- ren und sich mit Arbeitnehmer:innen aus- zutauschen, um zum Beispiel Einblicke in das Arbeitsklima zu gewinnen. Die von den Rezipienten empfundene Reputation ist hier wesentlich für die Authentizität und damit das Vertrauen, welche das Unternehmen genießt. Das kann sich auch auf die Glaubwürdigkeit des kommunizierten Selbstbildes auswirken. Nur wenn Fremd- und Selbstbild konsistent wirken, kann dies die Attraktivität des Unter- nehmens steigern und möglicherweise auf die Entscheidung Einfluss haben, sich auf eine Stelle zu bewerben. ■
Gute Selbstdarstellung
Ob Website oder soziale Medien – es sind mehrere Faktoren, die zur digitalen Reputation eines Unternehmens beitragen
Eigene Website
Presse- mitteilungen
Soziale Medien
Blog Posts
BEGRIFFLICHE VERORTUNG Vorläufer
Soziale Medien, eigener Internetauftritt, Bewertungstools
Grafik: BW
Foren
Review- Websites
ONLINE-REPUTATIONSMANAGEMENT
Auswirkungen
Reputationssysteme, Online-Reputationsmanagement
Quelle: ÖFIT
Pro & Contra
Wie jede Neuerung ist auch das Online- Reputatationsmanagement mit Chancen wie mit Herausforderungen verbunden
Möglichkeiten
➜ Fachkräfteindirektakquirieren ➜ LangfristigVertrauenschaffen ➜ Wertekommunizieren
Wagnisse
➜ Reputationsarbeitistkostenintensiv ➜ KeineGarantiefür„Erfolg“
➜ KonsistenteSelbstdarstellungfinden
Berliner Wirtschaft 04 | 2023
Trendschau
Die ÖFIT-Trendschau verortet und bewer- tet neue Themen- landschaften in der öffentlichen IT: oefit.de/trendschau