Page 36 - 5 Mr.Ethanol mit Videos_Neat
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Bei aktiver Teilnahme im Straßenverkehr (warum?), in der
Schwangerschaft und Stillzeit (warum?), am Arbeitsplatz (warum?), bei
Medikamenteneinnahme oder Krankheit (warum?) sollten Sie aus
Verantwortung gegenüber sich und anderen grundsätzlich keinen
Alkohol konsumieren (warum?), also abstinent bleiben.

Frage: Habe ich denn keine Verantwortung gegenüber mir und anderen,
wenn ich nicht am Straßenverkehr teilnehmen, nicht schwanger bin,
nicht arbeite oder nicht krank bin, und keine Medikamente einnehmen
muss.? Abstinenz heißt hier ja schon wieder, dass ich auf etwas
verzichten muss, was ich unter normalen Umständen nicht muss.
Daneben entscheiden sich die Menschen bewusst dafür, ein Leben ohne
Alkohol zu führen - eine Entscheidung mit vielfältig positiven
Auswirkungen und Vorteilen für Körper und Geist.
In diesem letzten Satz, ein Leben ohne Alkohol zu führen, entsteht
schon wieder die Suggestion, dass hier irgendetwas fehlt.
Trocken bleiben der beste Weg aus der Sucht. (Sagte die Mumie und
verschwand...)
Bei einer Alkohol und Drogenabhängigkeit ist Abstinenz, also die völlige
Enthaltsamkeit, in aller Regel das wirksamste Ziel der
Entzugsbehandlung. An die sogenannte Alkoholentgiftung Abhängiger
schließt sich eine Therapie an, die den Betroffenen dazu verhelfen soll,
in Zukunft in völliger Alkoholabstinenz zu leben, um konsequent und
lebenslang auf Alkohol zu verzichten. Das "ganz aufhören" fällt den
meisten Betroffenen leichter, als ständig Maß zu halten.
Den letzten Satz habe ich bewusst zusammenhängend wiedergegeben,
sonst wäre dieser mit meinen Äußerungen nicht mehr verständlich. Er
ist aber auch wichtig für den Suchtkranken, denn er ist der
Grundbaustein für eine gesunde Abstinenz, die wiederum wichtig ist, zu
der Überzeugung zu gelangen, mit der ich mir heute einen wirklich freien
Lebensstil erarbeitet habe.

Was mich emotional am meisten getroffen hat ist ebenfalls in diesem Satz
enthalten und zwar: in Zukunft in völliger Alkoholabstinenz zu leben um
konsequent und lebenslang auf Alkohol zu verzichten.
Was für ein absolut schrecklicher Satz "lebenslang verzichten,
konsequent Abstinenz" , alles Worte, die trotz meiner jetzigen Sichtweise
auch in anderen Bereichen alles andere als motivierend sind! Ich weiss
nicht was schlimmer ist! Direkt unter das Fallbeil zu geraten oder diesen
Satz lebenslang mit sich herumzuschleppen. Der letzte Satz dieses
Abschnittes lautet, das "ganz aufhören" fällt den meisten Betroffenen
leichter als ständig Maß zu halten. Alleine der Begriff "ganz aufhören" -
ich frage mich immer womit? (Zell und Nervengift zu konsumieren?) Das
ist schon der blanke Horror!
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