Page 22 - Christliche Friedhöfe unter dem Dach des Immateriellen Kulturerbes
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Immaterielles Erbe Friedhofskultur
Für Christinnen und Christen:
Hoffnung auf Auferstehung
Christinnen und Christen glauben: Gott hat seinen Sohn Jesus Christus so sehr geliebt, dass er ihn nicht im Tod beließ, sondern ihn am dritten Tag nach der Kreuzigung von den Toten auferweckte. Darin findet die christliche Hoffnung ihren festen Grund: Gottes Sohn ist uns voraus- gegangen als „Erster der Entschlafenen“ (vgl. 1 Kor 15,20) und wir werden ihm eines Tages folgen. Die menschliche Ur-Sehnsucht „dass alles gut wird – und zwar für immer“ findet im österlichen Auferstehungsglauben eine Antwort, die die Grenze des Todes überschreitet.
Das Christliche am Auferstehungsglauben ist dabei weniger eine Lehre über ein mögliches Leben nach dem Tod als ein Hoffnungsbild: das Bild des mitleidenden Christus, das Bild des auferstandenen Christus. Apostel Paulus hat dies so beschrieben: „Denn ich bin gewiss, dass weder Tod noch Leben, weder Engel noch Mächte noch Gewalten, weder Gegenwär- tiges noch Zukünftiges, Hohes noch Tiefes noch eine andere Kraft uns scheiden kann von der Liebe Gottes, die in Jesus Christus ist.“ Die christliche Botschaft lautet also: Unsere Toten sind nicht verloren, sondern
bleiben geborgen in Gottes Liebe. So bleiben sie auch uns Lebenden nahe. Auf
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