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Nordische Geschiebe


                  Die Heimat der durch das nordische Inlandeis verfrachteten Geschiebe liegt überwiegend in
                  Baltoskandien. Ein Gebiet das Skandinavien einschließlich Dänemark, die Baltenrepubliken und

                  den Ostseeraum umfasst.

                  Als weitere potentielle Herkunftsgebiete von geringerer Bedeutung ist  Südfinnland.

                  Das Land wurde an die Erdoberfläche gehoben und gelang in den Einzugsbereich der
                  vorrückenden Gletscher. Diese lagerten die Präquartären Gesteinskomplexe vor allem in
                  Norddeutschland ab.


                  Der Untergrund Baltoskandiens besteht aus kristallinen Gesteinen, das sind metamorphe und
                  plutonische Gesteine, wie Gneise, Glimmerschiefer, Graniten oder Amphiboliten. Diese sind

                  Überreste von präkambrisch erodierten  Gebirgsketten.
                  In großen Gebieten Skandinaviens, Karelien und Finnland treten sie zu Tage.

                  Wichtigste Liefergebiete für die Geschiebe der kristallinen Steine dürften die Svekofenniden und
                  Gotiden sein. (Alle Gesteine dieser Baueinheit sind ebenfalls Hochmetamorph.)
                  Die charakteristischen Steine sind die Hälleflinte und Leptite.

                  Es sind feinkörnige, aus vulkanischen Edukten zum Teil auch aus Sedimenten hervorgegangene
                  Quarz-Feldspat-Gesteine.


                  Nach vielen Millionen Jahren Abtragung der Gebirge in Skandinavien
                  sind Erosionsreste des Kambriums, Ordoviziums und Silurs erhalten geblieben.

                  Die fossilreichen Gebiete liegen südlich und südöstlich am Vänern–See, in Västergötland und
                  in Östergötland.  Es ist das Gebiet das die kambrischen, ordovizischen und silurische Fossilien
                  im Geschiebe lieferte.
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