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ERSTAUNLICHE HINTERLASSENSCHAFTEN
ALTER ZIVILISATIONEN
as völlig falsche Konzept der soziokulturellen Evolution wurde verschiedentlich von Ideologen wie
August Comte, Herbert Spencer und Lewis Henry Morgan vorgeschlagen – und später mit Charles
D Darwins Theorie kombiniert. Es besagt im Wesentlichen, dass alle Gesellschaften sich aus einem primi-
tiven Zustand zu einer komplexen Zivilisation entwickeln. Dieser Irrtum, entwickelt späten im 19. Jahrhundert,
dessen Einfluss nach dem 1. Weltkrieg stärker wurde, liefert dem Rassismus, Kolonialismus und der grausamen
Eugenik eine so genannte wissenschaftliche Basis. Gesellschaften in allen Teilen der Welt, mit unterschiedlichen
Kulturen und physischen Merkmalen wurden, inspiriert von dieser unwissenschaftlichen vorgefaßten Meinung
unmenschlicher Behandlung ausgesetzt.
Autoren und Denker wie Adam Ferguson, John Millar und Adam Smith postulierten, alle Gesellschaften ent-
wickelten sich in vier grundsätzlichen Stadien: jagen und sammeln, Pastoralismus und Nomadentum,
Landwirtschaft und am Ende Handel. Den Behauptungen der Evolutionisten entsprechend, benutzte der primitive
Mensch zum Jagen und Pflanzen sammeln nur einfachste Werkzeuge. In dem Maße, wie seine Intelligenz und
Fähigkeiten langsam wuchsen, begann er grasende Tiere wie Schafe und Rinder zu domestizieren. Seine
Fertigkeiten entwickelten sich weiter bis zu dem Punkt, an dem er Landwirtschaft zu betreiben begann und zum
Schluss beim Austausch von Gütern und beim Warenhandel endete.
Doch kürzliche Entdeckungen in Archäologie, Anthropologie und anderen Gebieten der Wissenschaft haben
das Märchen von „kulturellen und sozialen Evolution.” Es sind nichts als Versuche der Materialisten, den
Menschen als ein Wesen darzustellen, das sich aus einem vernunftlosen Biest entwickelt haben soll und der
Wissenschaft diesen Mythos aufzuoktroyieren, an den aus philosophischen Gründen glauben.
Dass die Menschen von der Jagd und von der Landwirtschaft lebten, bedeutet nicht, dass sie geistig rückstän-
diger oder fortgeschrittener waren. Keine Gesellschaft lebt von der Jagd, weil sie rückständiger wäre und geistig
dem Affen näher stünde. Landwirtschaft bedeutet nicht, dass eine Gesellschaft sich von ihrem primitiven Status
distanziert hätte. Keine gesellschaftliche Aktivität impliziert, ihre Angehörigen stammten von anderen Lebewesen
ab. Solche Aktivitäten bringen keine Individuen hervor – durch einen angeblichen evolutionären Prozess – die intel-
ligenter und fähiger wären als Andere. Viele heutige technologisch rückständige Stämme leben allein vom Jagen
und Sammeln, aber das bedeutet definitiv nicht, dass sie weniger menschlich sind. Dasselbe gilt für die Menschen
in zehntausenden Jahren, so wie es schon für die galt, die vor hunderttausenden Jahren lebten. Die einen waren kei-
ne primitiven Menschen, und die anderen werden in Zukunft nicht fortschrittlicher sein.
Die Konstruktion einer evolutionären der Zivilisationsgeschichte, die auf dem Lebensstil einer Gesellschaft
basiert, ist ein unwissenschaftlicher Ansatz. Diese Perspektive beruht auf der Interpretation verschiedener archäo-
logischer Funde im Licht materialistischer, vorgefaßter Meinungen, die annehmen, die Menschen, die einst
Steinwerkzeuge benutzt haben, seien Halbaffen gewesen, die grunzten, mit gebückten Knien in der Gegend herum
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(Band 2)