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Blick in die Zukunft: Der Ofen des Heizwerks (oben) wird mit Abfällen und Resten aus der Holz- und Furnierproduktion (rechts) betrieben.
effizienz und Energiesicherheit zu inves tieren. Für rund 6,7 Millionen Euro wurde gerade eine hocheffiziente Biomasseanlage zur Wärmeversorgung in Betrieb genom men. Das verbessert nicht nur den Klima schutz, sondern sorgt auch für eine unab hängige, fossilfreie Wärmeversorgung.
Das Holzwerk produziert inmitten aus gedehnter Buchenwälder seit über 50 Jah ren vor allem Schälfurniere. 2014 drohte die Tradition dann ein jähes Ende zu fin den. Dann übernahm die breit aufgestellte WeimerGruppe aus Lahnau in Koopera tion mit der Kreiling BeteiligungsGmbH aus Gießen das Furnierwerk – seitdem stehen die Zeichen auf Modernisierung und Wachstum.
Einiges, was über fünf Jahrzehnte auf dem Gelände des Furnierwerks er
Wir senken unseren CO2-Ausstoß um
200 Tonnen pro Jahr. Martin Bettner, Weimer-Gruppe
richtet wurde, steht heute effizienten Produktionsabläufen eher im Weg. Mit einem umfangreichen Maßnahmenplan soll die Furnierherstellung nun moder ner und nachhaltiger werden. Die Ver waltungsräume wurden bereits saniert, alte Gebäude mussten für einen neuen Nassholzplatz und die Erneuerung der Dämpfgruben weichen.
Aufbruch in eine neue Zukunft
Auch für das betagte Kesselhaus aus den 1960erJahren kam 2021 das Aus. An sei ne Stelle ist ein modernes Biomasseheiz werk getreten. „Das ist ohne Zweifel eine Schlüsselinvestition“, sagt Dietermann. Zwischen 2019 und 2021 investierte das Unternehmen rund 6,7 Millionen Euro in die Anlage. Für Martin Bettner, bei der WeimerGruppe verantwortlich für Ener gieProjekte, eröffnet die Investition eine neue Dimension: „Wir können mit einem Wirkungsgrad von 90 Prozent und einer Nennwärmeleistung von 8 Megawatt nun Wärme für verschiedene Prozesse bei der Furnierfertigung bereitstellen.“
Möglich wird der hohe Effizienzgrad un ter anderem durch den Einbau eines zwei ten AbgasWärmetauschers, der die Tem
peraturen aus dem Verbrennungsprozess noch einmal auf knapp unter 100 Grad Celsius herunterkühlt. Darüber hinaus er füllt die Anlage alle Anforderungen zur Luftreinhaltung. „Wir senken unseren CO2Ausstoß um 200 Tonnen pro Jahr“, sagt Bettner. Befeuert wird die Anlage mit Altholz und Restholz aus der Produktion. Vom Rohstoff für die Produktion bis zum Biobrennstoff für die Wärmeversorgung arbeitet der Betrieb so streng regional und verwertet den Rohstoff Holz nahezu vollständig.
Aufgrund der hohen Energieeffizienz und der Verwendung von weit mehr als 50 Prozent der erzeugten Wärme für den Produktionsprozess konnte der Mittelständler die Bundesförderung für Energie und Ressourceneffizienz in der Wirtschaft nutzen, einem zinsgünstigen großvolumigen KfWFörderprogramm mit hohen Tilgungszuschüssen aus Mitteln des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz. Hartmut Dietermann:
„Der maximale Tilgungszuschuss von 55 Prozent für unsere Biomasseanlage war natürlich ein entscheidender Faktor, um eine Investition in dieser Größenord nung in Angriff nehmen zu können.“
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