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➠ Preview
➠ Filter der Realität:
Wie das Mindset unser Denken steuert
➠ Mindset-Modi:
Welche Denklogik agiles Denken und Handeln möglich macht
➠ Fixed und Growth Mindset:
Warum agiles Denken voraussetzt, sich selbst als Prozess wahrzunehmen
➠ Stillstand im Kopf stoppen:
Wie das Denken dynamischer wird
➠ Flexibles Denken mit Grundannahmen: Die Selbsterkenntnis ist die Basis
Zumindest dann, wenn es bei der Handlung nicht nur um oberflächliches Nachahmen und Abarbeiten von Checklisten gehen soll. Wenn das Handeln also neu und kreativ sein soll.
Filter der Realität
Wir gehen immer davon aus, dass alle Men- schen das Gleiche denken können. Doch das stimmt nicht. Jeder Mensch trägt eine Art Voreinstellung des Denkens im eigenen Kopf – sein Mindset. In Mindset stecken zwei Be- griffe: Mind und Set, also – zu Deutsch – Ver- stand und Zusammenstellung. Man könnte auch sagen: Einstellung des Verstandes, im Sinne von Programmierung. Welcher inne- ren Logik das Denken einer Person folgt, das hängt davon ab, welche Grundannahmen, Werte und Prinzipien sie ausgebildet hat, wie diese zusammenwirken und die Person fühlen und handeln lassen.
Je nach Mindset nehmen Menschen ihr Um- feld völlig unterschiedlich wahr. Ihr Mind- set sorgt dafür, dass sie intuitiv bestimmte Informationen aufnehmen und andere aus- blenden. Das Mindset beeinflusst auch, wie Menschen ihre Wahrnehmungen interpretie- ren, welche Informationen sie abspeichern. Welche Handlungsmöglichkeiten ein Mensch in einer Situation sieht, welche Entscheidun- gen er trifft, was er tut oder auch nicht tut, all das ist Resultat seines Mindsets – das man in- sofern auch als integrierte Denk- und Hand- lungslogik bezeichnen kann.
Mindset-Modi
Das Mindset eines Menschen kann agiles Denken und Handeln fördern oder es be- hindern. Tatsächlich ist bei der Mehrzahl der Mitarbeiter und Führungskräfte derzeit wohl noch Letzteres der Fall. Das hat viel da- mit zu tun, wie Menschen bisher sozialisiert worden sind und welchen entwicklungs- psychologischen Reifegrad sie ausgebildet haben. Menschen entwickeln sich nach em- pirisch nachgewiesenen Mustern. Es würde hier den Rahmen sprengen, auf die Vielzahl
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➠ Mit Widersprüchen leben lernen:
Selbstentwicklung funktioniert am besten mit anderen: Feedback durch andere Menschen
Vom Nutzen dialektischen Denkens
➠ Das Denken der Führungskräfte macht den Unterschied: Aufgenommenes in Energie umwandeln
Du sollst das Denken den Pferden überlassen, denn die haben die größeren Köpfe.“ Viele sind mit diesem Spruch groß geworden. Er soll zum Ausdruck bringen, dass man einfach seine Aufgaben erledigen und diese nicht weiter hinterfragen soll. Bis vor nicht all- zu langer Zeit mussten – und sollten – auch Mitarbeiter nicht immer und nicht in jedem Job mitdenken. Doch das hat sich in vielen Bereichen geändert. Unternehmen wissen heutzutage, wie wichtig es für sie ist, mit einem komplexen, sich rasant verändernden Marktumfeld Schritt zu halten. Sie wissen, dass sie sich schneller als bisher verändern und innovativ sein müssen. Daher haben sich die Anforderungen an Mitarbeiter und Führungskräfte in vielen Bereichen geändert: Veränderungsbereit und kreativ sollen sie sein. Out-of-the-Box-Denken ist gefragt. Dabei herrscht oft die Vorstellung vor, dass das neue Denken und Verhalten über agile
Methoden wie Scrum und Design Thinking automatisch Einzug im Unternehmen halten wird.
Doch der Umgang mit agilen Methoden allein – also das Verhalten – muss nicht zwangsläufig auch das Denken ändern. Men- schen können durchaus etwas einüben – und trotzdem nicht in der Lage sein, bestimmte Dinge zu denken. Denn oft werden im Zuge des Handelns lediglich die vorhandenen Ver- bindungen im Gehirn verstärkt, aber keine neuen geschaffen. Das heißt: Die grund- legende Denklogik bleibt gleich, was sich spätestens in kritischen Situationen zeigt. Dann wird deutlich, was antrainiertes Ver- halten und was aus dem Inneren – also dem eigenen Denken – entspringendes Verhalten ist.
Kurzum: Wir müssen etwas denken können, bevor wir Handlung daraus ableiten können.
8 StartupRegional.de01/2019
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