Page 40 - Birgit Nilsson Book
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40 LA NILSSON
As Beethoven’s Leonora
Nilssons Bühnendebüt in Bayreuth erfolgte auch 1954, als sie die Elsa (Lohengrin) sang. Andere Rollen erweiterten ihr Repertoire, etwa Leonore (Fidelio), und ihre ersten Auftritte in Wien gegen Ende dieses Jahres gab sie als Isolde. Karl Böhm war bei einer der Aufführungen von Tristan und Isolde im Publikum und meinte angeblich „aber sie ist eine Soubrette!“* In ihren Memoiren erklärte Birgit Nilsson: „Seine Meinung beruhte wahrscheinlich auf dem ‚Wagner-Sound‘, der oft von hochgepushten Mezzosopranen herrührte, die eine dunkle, schwere, ‚fette‘ Stimme besaßen. Meine Gesangstechnik erlaubte einen schlankeren Klang als den meiner Vorgängerin, nicht so dunkel und schwer in der Bruststimme und daher mit einer tragenden, kraftvollen Höhe. Einer der Kritiker titelte: „WAGNER; DER WIE MOZART KLINGT! BIRGIT NILSSON, EINE FABELHAFTE SÄNGERIN!“
Louis Mélançon / © Metropolitan Opera Archives